Bei großen Sportveranstaltungen (Fußball, Olympische Spiele, ...) hast Du (noch) recht. Das liegt daran, dass es nicht um Kameras geht, sondern um eine komplette Infrastruktur (such mal im Netz, was Canon da z.B. an Reserveequipment vorrätig hielt). Außerdem sind Profis extrem konservativ. Aber Sonys a9 macht die beiden großen Spiegelfirmen gerade ziemlich nervös.
Überall da wo Einzelkämpfer unterwegs sind (egal ob Amateur, Semiprofi, Profi), ändert sich die Situation sehr schnell (wenn man bedenkt, dass ein Systemwechsel richtig Geld kostet). Die Spiegellosen haben inzwischen einen Marktanteil von 35,7% nach Stückzahlen und von 39,4% nach Wert. (das sind Zahlen für Neuverkäufe in 2017, nicht für das was sich in den Jahren angesammelt hat, also was man draußen sieht)
Die Spiegellosen sind also nicht die billigen Dinger der Knipser, im Gegenteil. Das betrifft viele Sujets:
Hochzeitsfotografen und Theater-/Musikfotografen freue sich über lautlose Bilder in der Kirche und im Konzertsaal.
Naturfotografen freuen sich über tragbare und dennoch robuste Systeme, die ganz nebenher viel besser Video können als die DSLRs. (Naturfotografie besteht nicht nur aus Birds in Flight, meine geschätzt 2000 Bilder im LBV-Bildarchiv bestehen zu 99% aus anderen Bildern.)
Streetfotografie ist wohl inzwischen rein spiegellos.
Der Flugbilder von Vögeln waren bis vor einem Jahr tatsächlich ein Problem mit spiegellosen. Mit der Olympus E-M1.2 (und nun der Sony a9) hat sich das endgültig geändert. Für mich sogar positiv. Wenn man die Vögel anfüttert (wie es die meisten "tollen" Naturfotografen machen bei spektakulären Greifbildern) spielt Gewicht keine Rolle. Wenn man aber wie ich in der Natur schützend/monitorend unterwegs ist und Vögel ungeködert, natürlich fotet, dann gilt nicht nur der C-AF, sondern auch die 18fps, der überlegene Stabi, und das geringe Gewicht. Ich kann Vögel spontan fotografieren, wenn sie da sind und im Flug verfolgen.
Carpe Diem!
OhWeh