Quote
Aber, Manfred, das Glas musste doch zuerst durch die Qualitätskotrolle beim Kunden !!
Stimmt. Also ich habe das Glas nun gestern vom OP Tisch über den Aufwachraum zurück bekommen und die Behandlungszeit betrug gerade mal knapp 2 Wochen. Das ist mehr als lobenswert.
Bemängelt hatte ich die Augenmuscheln, MT, Gummierung und vor allem den Reflex.
Wenn ich nun das Glas in die Hand nehme, stellt sich ein weit aus wertigeres Gefühl ein. Die Armierung ist überall anliegend, viel dichter und es gibt keine Hohlräume mehr. Somit ist der Kontakt zum Träger, dem Gehäuse, direkter und auch spürbar "härter".
Die Armierung ist sauber verarbeitet, die Spaltmaße sind sehr gut und augenscheinlich sieht es wie aus einem Guss aus. Vll. hat man sich nun entgegen dem Ansinnen einer Reparaturfreundlichkeit für eine Vollverklebung entschieden. Also in diesem Punkt bleiben alle Klagen aus.
Die Augenmuscheln sind neu, haben keine Kratzer und Schleifspuren, die sich aus dem Ein,-und Ausdrehen und dem Kontakt des Okularstutzens ergaben. Sie liegen nun frei, gehen mir aber viel zu leicht. Rastpunkte, deren Stellung ebenso. Im Endpunkt haben sie relativ viel Spiel und "wackeln" ein wenig mehr als wenig. Das ist nicht so mein Ding. Gut, die Funktionieren, verstellen sich nicht von allein aber wertig ist das nicht. Nochmal, Leica hat in diesem Punkt massiv die Nase vorn, von allen Herstellern. Habe mir den Mechanismus mal angesehen, vll. werde ich da selbst Hand anlegen. Gravierend ist das aber nicht, also nicht überbewerten. Ist mehr eine persönliche Sicht.
Der Mitteltrieb geht leicht geschmeidig. Aber leichter als zuvor und das Spiel ist verringert, nicht aber ausgeschlossen. Hm, so richtig kann ich den noch nicht beurteilen. Für mich könnte er ein wenig satter laufen, mit gebremsten Widerstand. Aber er funktioniert, und das gut.
Den wichtigsten Punkt, den Reflex, habe ich gestern versucht zu finden, es blieb bei dem Versuch. Da haben die Ärzte wohl keine Widerbelebungsversuche unternommen und alle die Hände in die Luft gehalten. Werde aber heute Mittag nochmals mehr Lichtsituationen aufsuchen, um dann das Thema zu Grabe zu tragen. Hier wie von Herrn Ullmann angenommen, es mag wohl wirklich an einem Kleberrest, oder fehlenden Lackauftrag gelegen haben (?). Der Rep.-Bericht weist auch den Hinweis auf die Reinigung und Kontrolle der Okulare auf.
Seltsamerweise geht die Knickbrücke nun leichter als zuvor, obwohl ich im Mängelbericht drauf hingewiesen habe, jener sollte unverändert bleiben. Räusper.
Den Dioptr. Ausgleich hat man auch gewartet, ich kann eine bessere spürbare 0-Punkt Rastung verzeichnen. Sowie auch die Entriegelung, sie geht satter und fühlt sich "dichter" an.
Fazit?
Grundsätzlich meinen Respekt, ich denke die Mitarbeiter geben alle ihr bestes um dem Produkt die zugesprochenen Eigenschaften umfänglich einzuverleiben. Aber mir wäre es lieber, wenn die lt. Begleitschreiben individuellen Wünsche integriert würden.
Der Spielraum einer Modifizierung ist m.E. vorhanden, es sein denn, die ausgelegte Mechanik gibt dies nicht ohne Funktionskonsequenzen, sprich Verkürzung der Standzeit her.
Gut, dass Glas ist nicht so wie ich es mir aus Liebhabersicht wünsche, aber es ist so, wie es zu funktionieren hat. Irgendwie hat man ja schon eine Macke [sagt zumindest meine Frau, die irrt selten :( ] und somit sollte das Urteil über das Glas nach der Reparatur losgelöst von Sache und Person betrachtet werden. Na gut, bleibe ich mal fair, dann ist das JETZT super. Und ernsthaft, jetzt bereitet es mir viel Freude.