Das Wetter war heute am Morgen (06:30-09:00) recht diffus und sonnig hell. Eine gute Gelegenheit um in den Gartenobjekte im nicht klaren Gegenlicht zu beurteilen.
Um den Mittag war die Sonne pur und bei klarer Luft vorhanden.
Gerade am Vorabend leider etwas bedeckt und somit keine tief stehend scheinende Sonne.
In der Nacht war der Himmel hier bei uns sternenklar.
Allgemeiner Bildeindruck:
Ich habe das Glas einmal meiner Frau in die Hand gegeben (sie hat keine Ahnung von Optik, mehr von den Preisen,... und von Schuhen) um einfach neutrale Bildeindrücke ohne fachspezifische Ausdrücke zu fischen.
".... oh, dass Glas ist aber leicht, bei der Größe. Toll, und so real, ..... so frisch und glasklar,...... so 1:1 (? = Eindruck Helligkeit ohne und mit Glas),..... so scharf."
Damit ist ja schon fast alles auf den Punkt gebracht :) Ich ergänze die Aussage mit einer tollen Bildplastik, um nicht 3-D zu benutzen, fand ich immer schon als unpassend.
Wenn wir von einer stereoskopischen Basis sprechen, dass SF hat sie. Das Bild ist sehr räumlich und vermittelt mit Tiefe den Eindruck nah dabei zu sein.
Schärfeeindruck:
Die Schärfe lässt sich schnell auffinden, der MT ist nicht zu schnell und nicht zu langsam. Ein Aufsuchen ist nicht nötig. Der fließende Übergang ist eng, aber nicht verzögert und über- beschleunigt. Wenn dessen Beurteilung mittels Einstellgeschwindigkeit definiert werden kann, SF vor dem EL SV.
Gegenüber dem HT und dem EL SV beurteile ich die Schärfe als sehr knackig und brillant. Die Mittenschärfe ist sehr hoch und nach meinem Eindruck mit einer hohen Kantenschärfe.
Aus dem Gedächtnisprotokoll des Swarovski und dem HT würde ich nun nicht zwingend dem SF eine wesentliche bessere, höhere Schärfe zusprechen, doch das SF hat einen Vorteil, welches genau diesen Eindruck erwecken und sichtbar werden lässt. Der Kontrast. Dieser ist sichtbar besser als bei dem Swarovski. Das machte sich auch am Abend in den Schattenpartien von Buschwerk und Waldrand bemerkbar. Das Zeiss zeichnet wirklich sehr schön, Lichtstufen und Farbnuancen "saufen" nicht ab.
Den Schärfebereich über alles des GF würde ich mit a) Sternenhimmel = 80-85% und b) Tagbeobachtung mit 90% beziffern, wenn man direkt auf die Randzonen schaut.
Zu fast 100% bei richtiger testgelöster Beobachtung. Das ist beim Swaro aber egal, dass ist zu fast 100% scharf. Aber mit einem kleineren GF. Die Randschärfe des HT ist m.E. im Vergleich zu den SF und Swaro schon bedenklich.
Bester Pinac:
Quote
dass sich beim „Hinauswandern“ mit den Augen von der Bildmitte zum Rand Zonen von etwas grösserer Schärfe mit solchen geringerer Schärfe abwechseln. Kein sehr starker Eindruck, aber doch wahrnehmbar (ich bin gespannt, ob diese Wahrnehmung von anderen Kollegen bestätigt wird). Einzelne Forumsteilnehmer hatten erwähnt, sie fänden das Bild des SF „weniger ruhig“ als das des EL SV; ob diese unterschiedlichen Schärfezonen“ beim Schwenken des Glases zu der erwähnten „Unruhe“ des Bildes führen könnten?
Sorry, alles einwandfrei. Keine Schärfezonendifferenzen. Das Jupiterbild am gestrigen Abend hatte keine Auffälligkeiten. Sehr scharf, keine Fransen und in der Punktdefinition absolut überzeugend. Keine Spikes, Ausreißer oder sonstiges. Die Monde waren nach Astrodefinition absolut überzeugend. Sterne ebenso, sie dienten zur Beurteilung der Schärfezonen.
Das Bild im SF ist ruhiger a) wegen dem größeren GF und b) wegen der Schwerpunktlage des SF, es liegt in der Balance weitaus besser in der Hand, in der meinen.
scharfes Fazit: ich bin von der SF Schärfe absolut begeistert.
Transmission:
( Im Laden habe ich mir spaßeshalber das Leica Ultravid HD (ohne Plus) aushändigen lassen und einen A-B Vergleich bezüglich der Helligkeit ausgeführt. Man muss kein Experte sein um den Schluss zu fassen, dem Ultravid ging förmlich das Licht aus!)
Da stehe dem meinen Finanzminister bei, wie 1:1. Das Bild ist derart klar und luftig frisch, ein Genuss. Kenne ich so nur vom Habicht 7x42.
In Paarung mit dem Kontrast spielt hier das SF in Schattenbereichen seine Stärke sehr gut aus. Alles das findet in Summe seine Fortführung in der...
Farbwiedergabe:
Die CA ist gut bis sehr gut korrigiert. Mittig im Bild sind praktisch keine Farbfehler vorhanden, auch im erweiterten Umkreis nicht. Ich hatte nicht alle Lichtsituationen am heutigen Tag vorgefunden, aber im Beobachtungszeitraum habe ich keine signifikanten Schwächen zu bemängeln. Ein im leicht Gegenlicht liegender Schwan in der Wiese auf 10 Meter zeigte an der Gefiedernkante kein Schwächen, erst ab gefühlten 60-70% des GF zeigte er ein beginnend zarten gelbgrünen Saum. Auch Jupiter am Sternenhimmel begann erst ab genannter Prozentzahl Farbe zu zeigen. Das Swarovski liegt hier vor dem SF, welches besser korrigiert ist. Das SF zeigt aber in der normalen Beobachtung ein mehr als sehr zufrieden stellendes Bild auf.
Die Farben selbst sind sehr ausgewogen, in der Transmission sehr klar und aussagefähig, lebendig und ja, 1:1. Nicht übersättigt und nicht ausgeblutet. Die Farbkanten selbstklärend im Kontrast der Übergangszonen sehr definiert. Das kann das EL SV so definitiv nicht. Das HT war mir zu kühl. Wie so oft bei Zeiss, kühl ohne Wärme. Das ist bei dem SF anders. Überzeugend anders. Ich würde die SF Farbwiedergabe als frisch und lebendig bezeichnen. Eine Essens aus allen Eigenschaften des Topfes des Swaro-Leica Topfes.
Ich las in einem mir leider entfallenden Beitrag von einem dem SF angehafteten Grünstich. Sorry, nicht böse gemeint, Quatsch. ICH sehe keinen, im Gegenteil. Das was ich sehe ist farblich in Kombination mit Schärfe, Kontrast und Transmission klasse umgesetzt, erstaunlich gut.
Kontrast:
Wie erwähnt, er zeichnet sehr strukturierte Objektwiedergabe. Sei es Blattwerk, die Bläßhuhnzehen mit Schwimmlappen oder dessen Beinfärbung, feines Geäst etc. Die Detailübertragung ist sehr hoch, der Informationsinhalt daher enorm gut. Wie o.a., ein in der Transmission und Farbeindruck faszinierend frisches klares Bild.
In den Vorabendsrunden lief ich durch einen Waldweg, der noch mit Restlicht beleuchtet war. In den Schattenpartien, wie erwähnt, zeichneten sich immer noch feine Strukturen ohne unter zu tauchen. In Kleinstrukturen lassen sich mit dem SF noch Feinheiten und Grenzzonen lesen.
Das EL SV muss sich auch hier hinter dem SF aufstellen.
Ich erspare mir Stativeinsätze und Booster Vorschaltungen für SF Zeitung lesen. Gut, für theoretische Gutachten sicher interessant, ich finde sie auch auch lesenswert. Der praktische Nutzwert allerdings ist in Freihandbeobachtung m.E. fast gleich 0.
Verzeichnung
Moderat, so würde ich sie bezeichnen. In Reihenfolge abwärts EL SV / SF / HT.
Somit wären wir auch bei dem umstrittenen Thema Globuseffekt und Schwenkverhalten. Vollkommen unauffällig, vorhanden aber ohne physiologische oft übertrieben aufgeführten Schwindelgefühle oder Kreislaufzusammenbrüche. Ist nicht böse gemeint, aber wer einmal in den Anti DK Satten eine Kritik reiten kann, kommt meist nicht mehr vom Gaul runter.
Hier sollte man fair und sachlich bleiben. Es ist mir durchaus bewusst, jene Wahrnehmung mag sehr unterschiedlich sein, doch die teils übertreibenden Urteile sind vollkommen haltlos.
Ich mag auch etwas ungefällig für diese Erscheinung sein, keinesfalls aber verdient das Schenkverhalten des SF eine vernichtende Note.
Das Abrollen ist für mich derart unauffällig, als das ich noch mehr dazu schreiben müsste. Das EL SV 10 aus meinem Bestand ist hinsichtlich dessen stärker ausgeprägt, und auch hier für mich nicht grenzwertig. Ich empfand jenes des EL SV größer (Erinnerung) und auch akzeptabel.
Gegen,-Streulichtverhalten:
Mir fehlen noch weitere Beobachtungssituationen um eine bessere Beurteilung aufstellen zu können. Ein umfassendes Bild wird sich erst mit der Zeit heraus schälen.
Bester Pinac
Quote
von anderen Forumskollegen schon erwähnten orange-roten kleinen „Sicheln“ am unteren Bildrand bei 5 Uhr und 7 Uhr bei Beobachtungsituationen gegen einen hellen Himmel fast immer wahrnehmbar; als wirklich störend kann ich sie allerdings nicht bezeichnen. Insgesamt ist die Abschirmung des SF gut gelungen.
Dem würde ich unter Vorbehalt zum jetzigen Zeitpunkt beistimmen wollen. Die aggressiv signalisierten blutroten Sichel sehe ich auch (Achtung = Spaß), doch ein böser Blick und sie verschwinden wie sie gekommen, kurzzeitig und schwach unauffällig schnell. Sie nerven oder stören mich in keiner Weise.
Ansonsten konnte ich keine Erscheinungen ausmachen, die sich als sehr negativ bezeichnen ließen. In Anbetracht der Tatsache das das SF ein Sehfeld von 148 Meter hat, darf man vll. auch mit dem einen oder anderem an Mehr in dieser Disziplin rechnen. Heute allerdings sind mir im ganzen Tagesverlauf keine harten Situationen in Erinnerung. Im Tagesverlauf und dessen Beobachtung behielt das Bild im SF gegenüber irgendwelchen Defiziten die Oberhand.
Ohne Gewähr vorab also, gut gelungen.
Fazit:
Wenn ich jetzt ein böser Junge wäre, würde ich meine oft aufgeführte Zeiss-Äußerung wiederholen "Tolle Optik, schlecht verpackt"!
Im engeren Sinne trifft diese in Anbetracht der dem Marktpreis gegenübergestellten mechanisch festgestellten Mängeln auch zu. Das Glas ist innen sehr sauber und unauffällig, dennoch, vor allem vor dem Hintergrund, den Papieren liegt ein per Unterschrift dokumentiertes Prüfprotokoll bei, soll heißen, alles gut? Nein, wie festgestellt, Swaro kann DAS besser.
Aber seitens der Summenbetrachtung vertrete ich hier mal DIE Auffassung und wage aus meinen im vergangenen Zeitraum gesammelten 42er Erfahrungen die Bemerkung, das SF hat die derzeitig beste Optik am Markt.
Im Verbund mit dem Gewicht des SF und der Balance ist das Glas eine wahre Freude. Ich mag es lieber kompakter, gut, die Baulänge ist nicht ohne, aber auch das kann im Hinblick auf die Leistung der Optik m.E. in der Ausnahme hinten an gestellt werden.
Ein faszinierendes Glas.