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Ich habe das Pentax Papilio II 6,5x21 ausprobiert

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03. Juni 2015 15:25
Ein Papilio wollte ich ja schon lange mal ausprobieren. Früher habe ich auch ein bisschen Makrophotographie betrieben, da bleibt eben eine Affinität für die kleinen, oft übersehenen Details in der Natur. Jetzt hat mir Pentax ein Modell zur Verfügung gestellt, meine Wahl fiel natürlich auf das 6,5x.

Dieses Fernglas kostet € 178,- (UVP) und wir wissen alle, das man da normalerweise (Dachkant) nicht viel Qualität fürs Geld bekommt. Aber das Papilio ist ein Porro, da sieht die Sache grundsätzlich etwas anders aus.

Mein erster Eindruck: Das Papilio II ist, verglichen mit meinen anderen Taschenferngläsern (Nikon CF III 7x21 und Eschenbach Sektor Ww 8x22) etwas klobig. Aber im Endeffekt ist dies nur der Eindruck, den das eher flächige Design macht. Mit nachgewogenen 293gr (nackt) ist es schön leicht und auch mit Tasche nicht zu groß im Packmass.

Über die Möglichkeit, mit einem Papilio, nah ran zu gehen, ist ja schon genug geschrieben worden. Für mich war der diesbezügliche Gebrauch wahrlich eine Offenbarung. Es ist einfach nur schön, kleine Details stark vergrößert sehen zu können. Das erinnert mich an selige Makrozeiten und auch daran, wie gut ich früher mal ohne Brille nah rangehen konnte :)

Aber jetzt zu den wesentlichen Faktoren.
Von der Mechanik her ist dieses Papilio II einwandfrei. Knickbrücke mit genau dem richtigen Widerstand, die Okulare rasten sauber ein, die Dioptrienverstellung tut auch, was sie soll. Alles problemlos.

Die Fokussierung ist sehr leichtgängig und lang übersetzt. Kein Spiel und gleichmäßiger Widerstand im gesamten Bereich und beiden Drehrichtungen. Mit dem im Durchmesser sehr kleinen Fokussierknopf geht das einigermaßen zügig. Von 1km runter auf 1m ca. eine Umdrehung, dann runter auf Minimum ca. 1 1/3 Umdrehungen. Wenn man ganz schnell von Nah auf Weit gehen möchte, kurbelt man sich trotzdem eine Klinke ans Ohr. Also nicht für "Birder" auf der Pirsch nach einem "Lifer".

Zur optischen Qualität.
Die inneren 60% des Sehfeldes sind gut nutzbar. Richtig auf den Punkt scharfstellen, dies gelingt mir aber nur wirklich gut im unmittelbaren Bereich der Achse, +/- 10% vielleicht. Außerhalb dieses Bereiches geht nichts, da ist es nicht mal möglich, die Schärfe einzustellen. Weder im Nahbereich, noch in der Ferne. Eine ausgesprochene Bildfeldwölbung konnte ich nicht feststellen. Wenn vorhanden, geht sie bei mir im 6,5x-Schärfenbereich verloren.

Leichte CA sind im gesamten Bildfeld sichtbar und für mich noch nicht störend. Das Papilio II ist in der Abstimmung etwas wärmer als mein Nikon E II, das hat der Schönsche Papiertest gezeigt. Die Farbwiedergabe empfinde ich als angenehm. Mit Streulicht hatte ich auch bisher keinerlei Probleme. Die in der Fernstellung versenkten Objektive sind dagegen gut geschützt. Da auch die Okulare gut in meine Augenhöhlen passen, gibt es auch auf der anderen Seite keine Probleme für mich.

Beim Kontrast und Schärfeeindruck macht die Entfernung und das Licht einiges aus. Im Bereich unter 10m ist alles gut, im absoluten Nahbereich nochmal besser. Feine Details, z.B. auf Blütenstempeln, werden sehr gut wiedergegeben.

Mit zunehmender Entfernung wandelt sich das Bild etwas. Vom Arbeitsplatz aus kann ich auf eine ca. 1km entfernte Burganlage auf einem Bergrücken sehen. Da werden im Gemäuer doch erheblich weniger Details sichtbar. Das Bild ist, trotz klarer Luft und Sonnenschein, ein wenig trüb. Die 100m entfernt auf einem Hausdach sitzende Elster dagegen wird gut wiedergegeben. Desgleichen der sonnenbeschienene Waldrand 250m entfernt

Es scheint eben, dass dieses Papilio II für den Nahbereich optimiert wurde. Wenig überraschend und auch einleuchtend, das ist auch bei sehr hochwertigen Zoomobjektiven der Fall. Da ist auch nur ein Ende des Brennweitenbereiches optimal.

Um eine Vergleich zu wagen: Das Aculon 7x35, mein bevorzugtes Billigglas, ist als Fernglas insgesamt besser als das Pentax Papilio II 6,5x21. dafür ist es auch 1. ein Klotz und 2. ein normales Fernglas.


Was mich zu einem weiteren Einsatzbereich bringt: Das Immer-dabei-Fernglas. Ich möchte, wenn ich nicht gerade gezielt losgehe, einfach was kleines, leichtes und preisgünstiges dabeihaben.

Da schleppe ich nicht 500-700gr Alpha-Glas und Metall durch die Gegend, aber die normalen Taschenferngläser gehen auch nicht an mich. Kite Lynx 8x30/Nikon Monarch 7 8x30 habe ich ausprobiert, letzteres käme für so etwas schon in Frage. Ist aber teurer und schwerer. Jetzt benutze ich dafür das Papilio II.

Zum einen wegen des Handlings. Es passt MIR an/in Gesicht/Hände. Da kommt kein Taschenfernglas mit. Ein für mich sehr wichtiger Faktor.

Die Makrofunktion ist mittlerweile ein must-have für mich. Ich geniesse es, einfach auf alles draufhalten zu können. Ok, die optische Qualität in der Ferne ist nicht soo berauschend, aber ich bezweifle, dass ich für € 179,- eine Alternative finden würde. Ganz besonders nicht in dieser Gewichts-/Volumenklasse.

Leicht+klein= dabei. Nur das Glas, welches ich mitführe, nützt mir etwas. Da übersehe ich gerne einige Nachteile, Hauptsache, ich sehe etwas.

Meine Empfehlung zum Kauf lautet daher:
Wenn man den Makrobereich mag, kaufen. Es gibt eh keine Alternative
Wenn man zu diesem Preis ein kompaktes, leichtes Fernglas haben möchte, ebenfalls.
Als leichte, preiswerte Ergänzung zum schweren 10x oder gar Spektiv, um "mal so" durch etwas anderes zu schauen, ebenfalls.

Ich werde jedenfalls so ein 6,5x meiner Fernglassammlung einverleiben.

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Ich habe das Pentax Papilio II 6,5x21 ausprobiert Anhänge

ötzi 6139 03. Juni 2015 15:25

Re: Ich habe das Pentax Papilio II 6,5x21 ausprobiert Anhänge

ötzi 1801 03. Juni 2015 20:27

Re: Ich habe das Pentax Papilio II 6,5x21 ausprobiert

Holger Merlitz 1829 06. Juni 2015 04:43

Re: Ich habe das Pentax Papilio II 6,5x21 ausprobiert Anhänge

ötzi 2001 06. Juni 2015 09:41

Re: Ich habe das Pentax Papilio II 6,5x21 ausprobiert

Bernhard 1559 06. Juni 2015 17:45

Re: Ich habe das Pentax Papilio II 6,5x21 ausprobiert

ötzi 1746 06. Juni 2015 18:31



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