Ich hatte übersehen, dass die Software nicht nur grobe Kanten anschaut, sie schaut auch alle feineren Kanten, d.h. Streifenmuster, sprich höhere Ortsfrequenzen, im Testbild an und überlagert die Kurvenverläufe für jede gefundene Ortsfrequenz. (Graue Linien). Daraus wird dann die mittlere Kurve (schwarze Linie) bestimmt, (welcher Ortsfrequenz entspräche die?) und an dieser wiederum werden die MTF50 bzw. 30 Werte abgelesen. An sich eine interessante Methode - wenn die Unwägbarkeiten mit der Bildkompression und dem Aufnahmeobjektiv nicht wären, und die Abhängigkeit von der Bildhöhe noch irgendwie bestimmt und zum Ausdruck gebracht werden könnte...
Komisch finde ich, dass das Glas mit der größten Öffnung (Dulix 7x50) keine höhere Auflösung liefern soll als die kleineren 30er Gläser. Schaut man sich die Testbilder an, sehen die doppelten Konturen (z.B. der Zahlen) da jedoch ganz so aus, als hätte hier der Aufbau beim Belichten irgendwie gewackelt. Und zwar bei beiden Tuben. Diese Aufnahmen sollte man dann wiederholen. Auch ein weniger gutes 50er sollte immer noch besser auflösen als ein gutes 30er. Ich fände es auch gut, wenn die Werte der Anschaulichkeit und Vergleichbarkeit halber in Bogensekunden umgerechnet würden.
Weiß jemand, welcher Kontrastwert für die Beurteilung der maximalen visuellen Auflösung normalerweise herangezogen wird? Bei mittleren Ortsfrequenzen von 10 - 20 Lp/mm ist das Auge am anspruchsvollsten, hier kann es auch die kleinsten Kontrastvorteile noch registrieren. Deshalb wäre es vielleicht gut, wenn die Kurven dieser Frequenzen als schmales Band in der grauen Kurvenschar ebenfalls kenntlich gemacht werden könnten. Je höher sie lägen, desto besser dürfte der visuelle Eindruck sein - sollte die mittlere schwarze Kurve im Einzelfall davon abweichen, wäre deren Verlauf u. U. in visueller Hinsicht gar nicht so entscheidend....
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.10.15 02:51.