Toni Maroni schrieb:
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> - ein Nahbereich von 1,5 bis 2m macht absolut
> Sinn. Kein ernsthafter Vogelbeobachter wird einen
> Nahbereich von ĂŒber 4m akzeptieren. Nur mit einem
> akzeptablen Nahbereich kann man z.B. LaubsÀnger
> bestimmen.
Das sehe ich anders. Die Zahl der Situationen, in denen man einen Vogel im extremen Nahbereich (<3m) ĂŒberhaupt beobachten kann, ist sehr beschrĂ€nkt, selbst in Gebieten mit starkem Kleinvogelzug, z.B. auf Helgoland. Da mag in absoluten AusnahmefĂ€llen ein noch kĂŒrzerer Nahbereich "nett" sein, weil dann ganz "normale" Arten einfach schön anzusehen sind, nötig ist er aus meiner Sicht nicht.
Und dass man LaubsĂ€nger nur mit einem "akzeptablen Nahbereich" bestimmen kann, ist sicherlich richtig - nur, was ist akzeptabel? Selbst schwierige LaubsĂ€ngerarten wie DunkellaubsĂ€nger oder BartlaubsĂ€nger oder von mir aus auch "Taigazilpzalpe" (P.c.tristis) oder auch die noch schwierigeren RohrsĂ€nger und Schwirle kann man durchaus auch auf gröĂere Entfernungen bestimmen, da muss man nicht auf 2m ran, zumal auf extrem kurzen Entfernungen das Beobachten wegen der sehr geringen SchĂ€rfentiefe in BĂŒschen oder an SchilfrĂ€ndern alles andere als einfach ist. Da *erleichtert* ein etwas gröĂerer Abstand die Bestimmung eher.
AuĂerdem sinkt so das Risiko, den Vogel aufzuscheuchen, was einem z.B. auf Helgoland jede Menge Ărger mit anderen Beobachtern ersparen kann. Wenn da jemand meint, auf einen "interessant" aussehenden Acrocephalus zulaufen zu mĂŒssen, um mal den Nahbereich seines Glases auszureizen, dĂŒrfte er sehr flott von anderen Beobachtern zur Ordnung gerufen werden, und das muss nicht immer nur mit netten Worten geschehen.
Klar, fĂŒr Libellenbeobachter z.B. mag ein Einstellbereich bis 1,5m (oder darunter) sinnvoll sein, fĂŒr die Vogelbeobachtung ist er in den allermeisten FĂ€llen ĂŒberflĂŒssig. Ich habe jedenfalls in den vielen Jahren mit dem Zeiss Classic 10x40BGA und spĂ€ter dem Leica 8x32BA kaum eine Situation gehabt, in der ich einen kĂŒrzeren Einstellabstand wirklich vermisst habe.