Ergonomie von Porros: Sie haben fast in allen Punkten Recht. Das Porro ist für Männerhände besser zu halten, ruhiger.
Nur was die Länge angeht: es gibt heute verdammt kurze Dachkantgläser - um die 10cm, ich habe nicht alle Maße im Kopf, aber Leica, Minox, Bauer ... sind doch recht kurz, es sind nicht alle DKs so lange wie die von Swaro.
Der stereoskopische Effekt bei Entfernungen zwischen 4 und sagen wir maximal 100 metern ist natürlich bei Porro besser. Auch lassen die Prismen, die übrigens viel billiger herzustellen sind, als entsprechende gute DK-Prismen (bei den meisten Konstruktionen), größere Sehwinkel zu, es gibt extrem wenige DK-Gläser mit richtig großem SSW (Leica 12x50, Zeiss 10x32), dagegen mehr Porros, ich denke da nur an das hervorragende Nikon 8x30 EII.
Aber die Nachteile ... die Mechanik ist anfälliger, auf jeden fall ungenau, weil nicht so gut "versteckt"; das Glas ist selten wasserdicht. Schliesslich bringt der große Objektivabstand zwei Nachteile per se: erstens ist die Nahgrenze natürlich doppelt so weit wie bei DK, zweitens kann es sein, daß man (im Dickicht, in der Menge ...) nicht so gut "durchkommt" weil man viel "Platz" braucht.
Die DK-Konstruktion wäre viel teurer, wenn sie eine Ausnahme wäre; jedoch: bei den Stückzahlen spielt es keine Rolle mehr. Es ist gerade die Porro-Form, durch die kleinen Stückzahlen, die bald teurer wird, eine Neukonstruktion ist wahrscheinlich ausgeschlossen, weil der Absatz zu gering wäre.
Ein gutes, weitwinkliges 7x35 oder 6x30 könnte es allerdings nur als Porro geben, nie als DK, oder es wäre ein sehr sperriges Fernglas.
Diese pros und cons sind übrigens sattsam bekannt, ich wollte sie hier nur geballt noch ein letztes mal vorbringen, bitte nicht schimpfen, daß ich nichts Neues erfunden habe.
MC