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Leistungsfähiger Booster für Canon 10x42 L IS WP

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26. November 2011 17:41
Vorab: Ich werde mich auch weiterhin nicht in diesem Forum betätigen. Dieser Beitrag ist eine Ausnahme aus besonderem Grund. Ich werde daher auch nicht zu eventuell auf diesen Beitrag folgende Antworten Stellung nehmen, sondern die weitere Diskussion anderen überlassen.

Der Grund für diesen Beitrag: Ich möchte jemandem, der ein Canon 10x42 L IS WP besitzt und an einem hochwertigen Booster interessiert ist, zu einem solchen Booster verhelfen.

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Die üblichen okularseitig einzusetzenden Booster (z.B. von Swarovski mit 2facher Vergrößerung und von Zeiss mit 3facher Vergrößerung) haben schwerwiegende Nachteile.

1. Sie haben oft eine zu starke Nachvergrößerung für den freihändigen Einsatz.

2. Sie lassen wegen fehlender Justierbarkeit keine beidäugige Betrachtung zu (es kommt zu Verschiebungen der beiden Bilder relativ zueinander).

3. Der scheinbare Sehwinkel vermindert sich von ca. 60° (je nach Fernglas) auf nur noch ca. 30° bis 38, was einer Sehfeldverkleinerung auf ca. 1/3 der Fläche oder noch weniger entspricht.

4. Der Austrittspupillendurchmesser verkleinert sich erheblich, nämlich umgekehrt proportional zum Nachvergrößerungsfaktor des Boosters. Beispiel: Beim Canon 10x42 L IS WP, das früher nur ein 10x37 war und nach dem „Aufbohren“ interner Fassungsteile wegen meiner Reklamation jetzt ein 10x40,3 ist, in Kombination mit dem Zeiss 3x12 als Booster von 4,03 mm auf 1,34 mm. Das führt auch bei hellem Tageslicht zu einer deutlichen Abdunkelung des Bildes auf weniger als die halbe Helligkeit.

5. Die Booster sind teuer. Könnte man sie binokular einsetzen, würde der Aufwand für zwei gute Booster je nach Hersteller bei ca. 500 bis 800 Euro liegen.

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Ich habe daher versucht, objektivseitig einsetzbare Telekonverter aus dem Fotobereich zu finden, die einerseits mechanisch und andererseits optisch passen und zu keiner nennenswerten Verschlechterung der Bildschärfe führen. Da mir das Canon 10x42 L IS WP sowohl wegen der an den Objektiven vorhandenen 52-mm-Filtergewinde als auch wegen der Bildstabilisierung dafür am geeignetsten schien, suchte ich dafür Telekonverter mit 52-mm-Schraubgewinde, einem maximalen Außendurchmesser von 70 mm (der Objektivachsenabstand dieses Fernglases lässt nicht mehr zu) und einem Vergrößerungsfaktor zwischen 1,4fach und maximal 1,7fach.

Dann suchte ich ausschließlich hochwertige Telekonverter von Canon, Olympus und Panasonic, die diese Bedingungen erfüllten (52-mm-Gewinde, max. Durchmesser 70 mm) und fand insgesamt fünf verschiedene Typen, von denen ich je ein Exemplar kaufte. Vier Konverter zeigten nur im Bereich der Sehfeldmitte gute Schärfe, aber einer lieferte über das gesamte Sehfeld ein scharfes Bild. Die nicht geeigneten vier Konverter waren deshalb am Rand ziemlich unscharf, weil sie für größere Sehwinkel konzipiert waren als das Fernglas (ca. 7°). Wenn der Konverter z.B. dafür geschaffen wurde, eine kleinbildäquivalente Brennweite von z.B. 150 mm zu verlängern, so muss er für einen objektivseitigen Sehwinkel von ca. 16° gerechnet werden, also für im Randbereich sehr viel schräger einfallende Lichtstrahlen als beim Fernglas. Wird so ein Konverter vor ein Fernglasobjektiv gesetzt, fällt die Schärfe zum Rand sehr schnell ab.

Ich kaufte dann von dem geeigneten Konvertertyp ein zweites Exemplar und verkaufte die anderen Konverter mit finanziellem Verlust (= Lehrgeld für die gewonnene Erfahrung).

Es zeigte sich, dass die Parallellität der Strahlengänge beider Fernglashälften gut genug erhalten blieb, um keinerlei Sehprobleme zu verursachen. Allerdings waren die beiden Konverter nicht ausreichend gleich, sondern ich musste nach dem Aufschrauben die Dioptrienkorrektur um ca. 1,5 Dioptrien nachkorrigieren, um für beide Augen gleichzeitig ein scharfes Bild zu bekommen. Ich markierte deshalb den einen Konverter mit einem roten Punkt, schraubte dieses Exemplar immer rechts auf und konnte daher die Dioptrienkorrektur ohne durchs Fernglas zu schauen anhand der Skala vornehmen. Trotzdem störte mich das.

Also kaufte ich, als ich ein günstiges Angebot fand, zwei weitere Telekonverter desselben Typs in den Hoffnung, unter den vier Examplaren ein besser zusammenpassendes Paar zu finden. Leider wich von den zwei später gekauften Konvertern einer noch mehr nach der einen und der andere noch mehr nach der anderen Seite ab. Die beiden nachgekauften Konverter hätten als Paar sogar eine Dioptrienkorrektur von über 3,5 dpt erfordert. Das beste Paar, das ich unter diesen vier Konvertern finden konnte, erforderte immer noch 0,8 dpt Korrektur.

Telekonverter sind theoretisch afokale Systeme. Sie müssten also, wenn das Objektiv ohne Konverter auf unendlich eingestellt war, nach dem Aufschrauben aufs Objektiv wieder bei unendlich ein scharfes Bild ergeben. Tatsächlich aber werden Telekonverter (und auch Weitwinkelkonverter) immer mit geringfügig negativer Brechkraft gebaut, was zur Folge hat, dass man das Objektiv mit Konverter für ein wieder scharfes Bild auf eine etwas kürzere Entfernung einstellen muss. Man macht das wegen der bei den relativ billig verkauften Konvertern großen Fertigungstoleranzen, damit nicht der Fall eintreten kann, dass das Kameraobjektiv auf eine Entfernung „über unendlich“ eingestellt werden müsste, was bekanntlich nicht oder (bei Teleobjektiven sehr langer Brennweiten) nur mit minimaler Überschreitung des Unendlichpunktes geht. Da die Telekonverter bei Kameras, für die sie konzipiert sind, nie paarweise benutzt werden, spielen große Serienstreuungen in der Abstimmung überhaupt keine Rolle. Wenn man die Konverter aber vor ein Fernglas setzen will, dürfen diese Streuungen nicht sein.

Erfreulicherweise hatte der Händler, von dem ich die beiden nachgekauften Konverter hatte, noch sieben weitere auf Lager, und er erklärte sich bereit, mir für eine von mir angebotene Gebühr von 25 Euro sowie Übernahme aller Versandkosten alle sieben Konverter zuzusenden, damit ich mir daraus mindestens ein optimal passendes Paar aussuchen und dann die anderen Konverter zurückschicken kann. Gestern und heute habe ich in vier Durchgängen insgesamt 11 Telekonverter geprüft. Ich brachte an der Fokussierwalze eine auf weißes Papier gedruckte Millimeterskala und davor einen Indexstrich an, befestigte das Fernglas über sein Stativgewinde an einem sehr stabilen Gitzo GT3531LSV (ohne Mittelsäule, mit vibrationsfreier Linhof-Nivellierkalotte zum Ausrichten) und stellte jeden Konverter pro Durchgang zehnmal auf eine sehr kleine schwarze Schrift auf weißem Papier scharf. Die jeweilige Fokussierung hielt in einer Tabelle fest, errechnete die jeweiligen Mittelwerte und erstellte daraus eine Grafik. Bei den zwei letzten Durchgängen stellte ich unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen Zeiss 3x12 als okularseitiger Booster scharf, was die Messgenauigkeit noch etwas erhöhte.

Am Ende konnte ich zwei Paare finden, bei denen die beiden Partner eine geringere Korrektur als 0,1 dpt erforderten. Ein weiteres Paar erfordert nur ca. 0,15 dpt Korrektur. Beides liegt jedoch unter der Genauigkeit, die in der Praxis erforderlich ist. Die anderen Konverter lagen zu weit auseinander, um brauchbare Paare zu bilden.

Das eine der beiden besten Paare behalte ich für mich, das zweite übernimmt ein Fernglasfreund, mit dem ich seit Jahren in gutem Kontakt stehe und der auch hier im Forum ab und zu aktiv ist. Das dritte gut harmonierende Paar würde normalerweise zusammen mit allen anderen, nicht zu geeigneten Paaren kombinierbaren Konvertern in den nächsten Tagen an den Händler zurückgeschickt. Das fände ich schade, weil es große Mühe gemacht hat, die beschriebenen Prüfungen durchzuführen und auszuwerten, aber auch, weil es für jeden, der nun aufgrund meiner Empfehlung selbst irgendwo zwei gleiche Telekonverter kaufte, eine Sache des Glücks wäre, dass die beiden Exemplare so gut zusammenpassten wie mein drittes Konverterpaar.

Deshalb biete ich hier allen an einem leistungsfähigen Booster interessierten Besitzern eines Canon 10x42 L IS WP das dritte Paar mit sehr geringer Abweichung (ca. 0,15 dpt) für 140 Euro an. Der reguläre Neupreis (alle 11 Booster sind neu!) beträgt laut Canon-Preisliste 159 Euro pro Stück. Der Käufer zahlt also weniger als den halben Preis und hat die Gewähr, ein für diesen Zweck sehr gut passendes Paar zu bekommen, ohne sich selbst die Arbeit machen zu müssen, die ich mit der Prüfung hatte. Ich bitte bei Interesse um Zusendung einer eMail bis spätestens Dienstag, den 29.11.2011. Dann würde ich das dritte Paar meinem Händler bezahlen und nur die restlichen 5 Konverter zurückschicken. Wenn sich bis dahin niemand meldet, gehen 7 Konverter zurück.

Vorteile der zwei Telekonverter, die zusammen mit beiderseitigen Schutzdeckeln ca. 330 g wiegen, sind

1. Praxisgerechte Nachvergrößerung um Faktor 1,6. Die Bildstabilisierung funktioniert immer noch gut.

2. Keine Kollimationsprobleme bei beidäugigem Einsatz.

3. Der scheinbare Sehwinkel des Fernglases bleibt in vollem Umfang erhalten (also 62,4° bei der neuen Version)

4. Der Austrittspupillendurchmesser reduziert sich mit Konverter nur auf 2,52 mm. Der Telekonverter reduziert wegen seiner kleineren Hinterlinsenfassung die Eintrittspupille des Fernglases auf 25,2 mm und vergrößert diese dann für das Gesamtsystem um den Faktor 1,6 auf 40,3 mm, was mit Konvertern ein Fernglas 16x40,3 mit einem AP-Ø = 40,3 : 16 = 2,52 mm ergibt. Da die Augenpupille bei üblichem Tageslicht je nach aktueller Helligkeit einen Durchmesser zwischen etwa 1,8 mm und 2,5 mm hat, ergibt sich bei Tagbeobachtung trotz der 1,6fachen Nachvergrößerung kein Helligkeitsverlust!

5. Das Bild ist mit Konverter im Zentrum immer noch sehr scharf und bringt daher einen erheblichen Gewinn an Detailerkennbarkeit. Es zeigt trotz des unvermindert groß gebliebenen scheinbaren Sehwinkels selbst am Rand noch gute Schärfe (es ist sogar randschärfer als die Leica- und Zeiss-Ferngläser ohne Konverter).

6. Die beiden Telekonverter für beidäugiges Sehen kosten deutlich weniger als einer der üblichen okularseitigen Booster für nur einäugiges Sehen.

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Wer jetzt noch wissen will, um welchen Telekonverter es sich handelt: Es ist der Canon TC-DC52B. Achtung, die Serienstreuung erschwert die Paarbildung.

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Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Leistungsfähiger Booster für Canon 10x42 L IS WP

Walter E. Schön 4636 26. November 2011 17:41

Re: Leistungsfähiger Booster für Canon 10x42 L IS WP

Kritiker 1488 26. November 2011 19:11

Re: Leistungsfähiger Booster für Canon 10x42 L IS WP

Volker Werres 1587 26. November 2011 19:38

Boosterpaar ist vergeben, bitte keine weiteren Anfragen

Walter E. Schön 1682 27. November 2011 10:55

Re: Ausgleich

JC_4 1359 27. November 2011 15:33



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