Guten Tag, ich kann Ihnen nur zustimmen.
Lange Zeit habe ich das für mich optimale Dämmerungs-/Nachtglas gesucht und dabei verschiedene Gläser gekauft und getestet. Anfangs hatte ich über die Größe der Austrittspupille nachgedacht und auch die Dämmerungszahl wurde mir von verschiedenen Händlern immer wieder ins Gedächtnis gerufen. Letztendlich entschied ich mich für „learnig bei doing“, ich probiere einfach zu gerne Ferngläser aus. Wenn mir dann ein Glas nicht otpimal erscheint verkaufe ich es wieder.
Ich bin 40 Jahre und leicht weitsichtig.
Meine Wahl fiel dabei auf ein Zeiss 6x42 BGA T Nautic, ein Zeiss 7x50 BGA T Nautic und ein 8x50 Nobilem von Docter und ein Leica 10x50 BA (Auslaufmodell). Alle Gläser habe ich gebraucht gekauft, die Zeiss 7x42/8x56 Dialyt und 8x56 Victory, sowie Swarovski Gläser schienen mir (auch gebraucht) zu teuer.
Das führigste und hellste aller Gläser war das 6x42, auch das 7x50 war wirklich ein beeindruckendes Glas, wobei ich bei beiden den subjektiven Eindruck eines begrenzten Sehfeldes hatte. Beide Gläser waren durch die Einzelokulareinstellungen letztendlich fürNaturbeobachtungen nur eingeschränkt zu nutzen, wobei dies sich in der Dunkelheit am wenigsten störend bemerkbar gemacht hat. Das k. o. Kriterium war aber für mich die Detailerkennbarkeit. Ich hatte zwar mit der 6fachen Vergrößerung ein ruhiges und sehr helles Bild, aber ich konnte die über Schneefelder gleitenden Eulen kaum erkennen, auch hatte ich Schwierigkeiten schnell und zuverlässig zu erkennen ob im Bachlauf ein Biber oder eine Bisamratte schwimmt. Hier waren das 8x50 und das 10x50 zum sicheren ansprechen, auch mit einem subjektiv größer erscheinenden Sehfeld, deutlich besser. Als optimalen Kompromiss für freihändige Beobachtung habe ich das Nobilem 8x50 ausgemacht. Es ist immer wieder beeindruckend was dieses alte Porroglas zu leisten im Stande ist. Natürlich ist es groß und keineswegs leicht, für Bergwanderungen nehme ich auch lieber mein 32er mit, aber für o. g. Anwendungen scheint es für mich optimal in jeder Hinsicht.
Ein 7x42 Dialyt konnte ich kurz testen. Obwohl das 6x42 um einiges „heller“ erschien, so war doch das 7x42 das brilliantere Glas mit einem subjektiv größeren Sehfeld. Trotzdem kann ich nach wie vor die Beliebtheit dieses Glases nicht nachvollziehen, eine 7fache Vergrößerung erscheint mir für Naturbeobachtungen bei Tag oder bei Nacht zu wenig! Aber hier gibt es anscheinend verschiedene Sichtweisen.
Das Leica 10x50 BA ist bei diffusen Lichtverhältnissen und tiefstehender Sonne etwas streulichtempfidlich, ansonsten aber ein überragendes Glas mit einem riesig erscheinendem Sehfeld, das ich u. a. für Dämmerungs- und Nachtbeobachtungen mit einem Einbeinstativ ebenfalls gerne nutze und gerade in mondhellen Nächten gewinnbringend einsetzten kann. Es ist sehr erstaunlich welche Vorteile ein Einbeinstativ schon bei 10facher Vergrößerung bringt.
Robert Schwarz