Interessant und zutreffend, es entspricht auch dem evolutiven Unterschied zwischen dem visuellen Wahrnehmungsapparat (Auge-Retina-Gehirn) von nachtaktiven und (früh)dämmerungs- bzw. tagaktiven Tieren, zu denen auch unsere (jüngeren) phylogenetischen Vorfahren zählten. Speziell die Abnahme der Sehschärfe besonders im Zentrum, sowie die für vorwiegend tagaktive Tiere bei Dunkelheit nicht mehr benötigte Vollleistung der rezeptiven Felder (z.B. Kantendetektion) betreffend:
Während es z.B. für die Eule wichtig ist, auch bei wenig Licht die Beute orten zu können (Scharfsehen), ist eben das für tagaktive Tiere - die nachts meist schlafen - unwichtig. Wichtig ist für sie hingegen - etwa aus dem Schlaf aufgeschreckt - B e d r o h u n g e n, etwa durch Freßfeinde, frühzeitig zu erkennen. Dafür ist es nützlich, relativ schnell auf grobe Umrisse, Objektgröße und auf B e w e g u n g e n auch und gerade an der Sehfeldperipherie reagieren zu können.
Nicht ob ein Affe oder später der Frühmensch den sich nähernden Freßfeind (z.B. Raubkatze) in allen Einzelheiten richtig wahrnahm - wie es bei der Unterscheidung: Nahrung bzw. Beute oder nicht? am Tage relevant ist - war überlebenswichtig, sondern möglichst frühzeitig die sich nähernde Gefahr in einem möglichst großen Sehfeld und an deren Gesamtgestalt und Bewegungen zu erkennen, und sei es auch nur schattenhaft. Der heutige Jäger, der nachts ansitzt, verhält sich also biologisch-evolutiv "unangepaßt". Er ist dafür von der Evolution sozusagen nicht gemacht.
Interessant, in der Tat, zu überlegen, was das für das Thema Nachtglas bedeutet.