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3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

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Volker Werres
04. August 2011 00:04
Minox BV 8x42 BR, Straßenpreis unter 200 Euro.
Mit eindrucksvollen technischen Daten.
Mein Exemplar war geprüft und nach Angaben meines Bekannten einwandfrei.
Was kriegt man für sein Geld? Was sind Prospektangaben wert.
Fangen wir einmal vorne an, was sagt uns der Schön'che Papiertest, korrekt mit ein paar Blättern weißen Papiers auf der Fensterbank durchgeführt, finde ich eine Verfärbung in Richtung gelb, viel kräftiger als bei meinem ebenfalls verfärbenden EL und ich finde einen Unterschied zwischen den beiden Seiten, die Transmission ist rechts von der Okularseite aus betrachtet heller als links. Bleibt die Frage, ob man davon beim Beobachten etwas mitbekommt, ich habe diesen Helligkeitsunterschied nicht bemerkt, es steht die Behauptung im Raum, dass die unterschiedliche Helligkeit das Auge mehr anstrengt. Ich kann das nicht bestätigen.
Nächster Punkt, wo steht der Dioptrienausgleich? Jedenfalls nicht auf Null, sondern irgendwie in Richtung +. Minuspunkt, denn wer ihn braucht, dem fehlt er, Reklamationsgrund? Vermutlich ja. Nein meint mein bekannter, die stehen alle wild in der Gegend rum, wir hatten 3 Exemplare.
Einblick ohne Brille? Kein Problem, man übersieht das ganze Feld.
Farbsäume, ja und zwar schon recht früh. Farbsäume und andere Auffälligkeiten, hervorzuheben ist der unnatürlich helle Rand, Spötter würden von einem Lichtring sprechen. Minuspunkt.
Randschärfe am Tag, der halbe Bilddurchmesser ist gleichmäßig scharf, danach läßt die Schärfe dann rapide nach, um unmittelbar am Rand so unscharf zu bleiben, dass auch Nachfokussieren nicht ausreicht. Interessant ist die Bewertung der Schärfe in der Nacht. Mit stärker werdender Randunschärfe verformen sich die Sterne zu einem kleinen Dreieck, dabei im linken Rohr ausgeprägter als im rechten. Die Optik ist nicht auskorrigiert.
Der Test auf Reflexe ist diesmal im Schuppen unseres Nachbarn durchgeführt worden. Dort brüten Schwalben an der Innenwand, aus der Entfernung schwierig zu beobachten, weil im Gegenlicht. Mein EL wird mit dieser Situation spielend fertig, die angeklebten Nester heben sich kontrastreich von der Schuppenwand ab, im Minox hat man große Mühe, überhaupt etwas zu erkennen, das Gegenlicht produziert einen hellen Schleier, der Alles zudeckt.

Mitteltrieb, Dioptrienverstellung funktionieren mit variablem Kraftaufwand und mit viel totem Gang. Das ist bei der Dioptrienverstellung unwichtig, beim Mitteltrieb aber nervend.

Das berühmte Preis-Leistungsverhältnis mag stimmen, meine Qualitätsvorstellungen werden aber nicht erfüllt.

Das zweite im Bunde war das Steiner SkyHawk Pro 10x42, hier liegt der Preis schon doppelt so hoch und das sollte man schon sehen. Wenn es nur nach den Prospektangaben ginge, dann hätte das SkyHawk mit seinem knapp unterdurchschnittlich großem Sehfeld schlechte Karten, aber dies nur als Anmerkung.
Schaut man wieder falsch herum auf das sonnenbeschienene Papier, so findet man eine leichte Verfärbung, die hier in Richtung blassrot tendiert, aber so schwach, dass man sich darüber nicht mokieren sollte. Die Farbwiedergabe ist auch entsprechend, ich würde von neutral sprechen, lediglich die Farbsättigung kriegt mein EL besser hin.
Das Einblickverhalten ist ebenfalls gut, Brillenträger sollten auch keine Probleme haben, weitsichtige zur Sicherheit vorher testen.
Die Dioptrieneinstellung ist ganz wenig verschoben, kein Vergleich mit dem billigen Minox.
In der Rubrik Randschärfe schneidet das SkyHawk beim ersten Überprüfen recht gut ab, unter Berücksichtigung der Sehfeldgröße ist es aber nur Durchschnitt. Auch hier findet sich der helle Ring als Randbegrenzung, aber lange nicht so ausgeprägt wie beim Minox.
Der Sterntest ergibt als einzigen Grund für die Randunschärfe Bildfeldwölbung, d.h. Man kann die zuerst unscharfen Sterne zu runden, winzigen Sternscheibchen fokussieren, das ist für mich OK.
Was war mit dem Farbsaum? Man muß am Tag zweimal hinschaun, um dann einen recht breiten, dafür aber blassen Saum zu erkennen, Nur Nachts, am Mondrand fällt der blauviolette Rand dann störender ins Auge.
Die Schwalbennester im Gegenlicht sind gut zu erkennen, d.h. die Beeinträchtigung durch Streulicht ist gut unterdrückt. Meine Referenz schneidet zwar noch ein gutes Stück besser ab, aber das SkyHawk macht seinen Job ganz ordentlich.
Zur der Mechanik habe ich notiert, kein Spiel, etwas teigig und richtungsabhängig. Die Knickbrücke ist mir zu stramm.
Mit diesem Fernglas kann man arbeiten, nichts Tolles, aber brauchbar.

Noch einmal 100 Euro teurer ist man beim Kowa 10x42 DCF. Auch hier wieder zuerst die Verbeugung vor Herrn Schön, ein leichtes gelbgrün. Es fängt gut an.
Der Verstellring zum Dioptrienausgleich ist mir viel zu stramm, klar, er soll nicht zu leichtgängig sein, aber hier braucht man ja eine Zange. Minuspunkt. Dafür ein großes Lob für den Mitteltrieb, der beste im Test.
Und wieder ein kleineres Sehfeld, vergleichbar mit dem des Steiner, gegenüber dem Minox aber abgeschlagen. Das Einblickverhalten ist einwandfrei, es könnte für weitsichtige Brillenträger zu knapp sein, für mich war es OK.
Bei der Beobachtung keine Auffälligkeiten, kein heller Ring, die beste Randschärfe der 3 Modelle, dafür aber leider beim Sterntest eindeutig verformte Sterne, da nützt fokussieren nicht, da bleibt etwas Asti übrig, Nachfrage bei meinem Bekannten ergibt ein Kopfnicken. Den Test mit Gegenlicht, man sollte den Schuppen zertifizieren lassen zeigt gnadenlos, dass auch hier das Steiner dem Kowa gewachsen ist. Kein entscheidender Unterschied.

Ich habe dann versucht, eine Art Auflösungstest zu machen und die Entfernung bestimmt, bei denen ich einige Testformen noch erkennen konnte.
Trotz mehrfacher Wiederholung schnitten alle drei Ferngläser gleich gut ab. Dies gilt auch für meine Dämmerungsversuche, vielleicht war das Kowa einen Tick heller, aber viel war es jedenfalls nicht.
Interessant war dann natürlich, wie sich die 3 Kandidaten beim normalen Beobachten verhalten und ob ich da einen Favoriten finden kann. Also habe ich über mehrere Wochen immer mal wieder ein Fernglas mit zum Spazieren genommen und ab und zu dazwischen zum Normieren das EL.
Da kommt dann auch die Haptik ins Spiel und die vielen Kleinigkeiten, die man mehr oder weniger instinktiv erfaßt. Danach würde ich am Tag das Kowa favorisieren und das Minox in die Tonne werfen, in der Nacht wäre ich mit dem Steiner lieber asugestattet, die Sternpunkte sind einfach besser.
Und wo ist der optische Unterschied zwischen dem EL und den Kandidaten? Es sind in der Reihenfolge, das Einblickverhalten und der Kontrast.

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Volker Werres








1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.11 10:18.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

Volker Werres 2947 04. August 2011 00:04

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

Volker Werres 949 04. August 2011 09:06

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

Holger Merlitz 1035 04. August 2011 09:33

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

Volker Werres 966 04. August 2011 12:34

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

Gunnar 932 04. August 2011 11:33

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

Volker Werres 949 04. August 2011 12:37

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

MikeS55 1064 04. August 2011 12:44

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

Volker Werres 966 04. August 2011 13:17

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

Gunnar 1048 04. August 2011 13:59

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

Volker Werres 946 04. August 2011 14:45

Was heißt das denn

Gunnar 879 05. August 2011 09:29

Re: Was heißt das denn

Volker Werres 807 05. August 2011 09:58

Re: 3 Ferngläser aus der Mittelklasse und was mir dabei aufgefallen ist.

MikeS55 1096 04. August 2011 14:10



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