Ich habe sowohl Reiners "Optische Instrumente" als auch die alte Untersuchung von Brunnckow, Reger und Siedentopf vorliegen, auf die sich Kratzer/Weyrauch beziehen. Die Ergebnisse sind meiner Ansicht nach auch heute noch interessant, trotz der höheren Abbildungsleistung (Transmission und Kontrast) und der ergonomisch wohl heute besseren Gestaltung vieler Ferngläser. Insgesamt dürfte der Wirkungsgrad etwas besser geworden sein, sowohl in der aufgelegten als auch der freihändigen Benutzung, die Unterschiede zwischen unterschiedlichen Vergrößerungen dürften jedoch ähnlich sein, was den Wirkungsgrad angeht. Allerdings dürfen die individuellen Unterschiede zwischen unterschiedlichen Beobachtern auch nicht vernachlässigt werden, auf die Volker Werres hingewiesen hat.
Übrigens bringt nach meiner Erfahrung die "altmodische" mechanische Stabilisierung des Zeiss 20x60S bzw. 20x60S Mono auch dann ein echtes Mehr an Detailerkennbarkeit, wenn das Glas auf einem stabilen Stativ sitzt. Ich habe das mit dem 20x60S eines Freundes und meinem 20x60S mehrfach ausprobiert; wenn ich die Stabilisierung aktiviere, erkenne ich mehr Details als ohne Stabilisierung. Eine völlig schlüssige Erklärung für diesen Effekt habe ich nicht.
Hans