Und ich habe die Zahl nun leider nicht zur Hand.
In einen meiner Unterlagen hat Zeiss zu diesem Thema einen Versuch gestartet und kam zu dem Ergebnis, dass selbst bei 10x Freihand die Leistung dieses Glases auf 60(70)% (?) sinkt. Ich versuche den Bericht zu finden und ggf. korrigiere ich die Aussage.
Doch das sagt schon einiges. Weniger V muss in diesem Fall dann doch mehr sein. (?) Der Wirkungsgrad.............! :-)
Nachtrag:
Aus: Neue Dimensionen der Freihandbeobachtung mit Ferngläsern.
Dipl.-Phys.Bernd J.L.Kratzer
Adolf Weyrauch
Fa. Zeiss
Sonderdruck aus Deutsche Optikerzeitung
Heidelberg, Nr.9/1990
Liegt mir im Original vor-von Zeiss mir seinerzeit zur Verfügung gestellt. Mit Abbildungen und technischen Zg. aus der Entwicklungsstudie des 20x60S mit kardarnischer Prismenaufhängung.
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Zitat:
"Wenn man Prof. Reiners Buch "Optische Instrumente" von 1956 aufschlägt, so kann man im Kapitel "Die Leistung der Fernrohre" nachlesen, dass die nutzbare Leistung eines Fernrohres bei der freihändigen Beobachtung und auch bei Beobachtung mit dem Stativ deutlich geringer ist als die geometrisch optische Vergrößerung.
Als wirtschaftliche Anwendungsgrenze wird 8-10fache Vergrößerung genannt. Arbeiten zu diesem Thema wurden 1943 an der Universitätssternwarte in Jena von Brunnckow, Reeger und Siedenkopf durchgeführt. Abb. 1 zeigt die Ergebnisse der Untersuchungen graphisch dargestellt.
Schon bei der Beobachtung mit dem Stativ bleibt die nutzbare Fernrohrleistung deutlich hinter der optisch geometrischen Vergrößerung zurück. Als Grund dafür vermuten die Autoren aus Jena die Unvollkommenheit der benutzten Geräte.
Bei freihändiger Beobachtung ergeben sich noch deutlich geringere Leistungswerte, da infolge der Handunruhe-des Zitterns-die geometrisch-optische Vergrößerung noch weniger ausgenutzt werden kann.
Die Absolutwerte dieser Aussagen lassen sich sicher nicht direkt auf moderne Gläser übertragen, aber der relative Einfluss des Zitterns bleibt evident." Zitat Ende.
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Der Artikel geht dann weiter,........mit Messungen, Auswertungen im Hinblick auf die Entwiklung des 20x60S, Vorstellung von Messergebnissen, Technik der Aufhängung etc.
Das im Beitrag angesprochene Diagramm zeigt bei Freihandbeobachtung eines 12fach Glases noch nutzbare 5,5fach. In diesem Wert stecken ja noch die Faktoren der Unvollkommenheit!
Bei 10fach ~ der gleiche Wert.
Interessant sind die Bewegungsdiagramme der neusten (damaligen) Messungen des 20x60S ohne Stabilisator. Interessant m.E. deshalb, das sich die Kurven in horizontaler Richtung immer ausgeprägter darstellen als die der Vertikalen. Wir zittern also in horizontaler Lage mehr als in vertikaler Richtung.
Ich hoffe, ein wenig interessante Theorie zu diesem Beitrag geleistet zu haben.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.08.11 19:36.