Hallo Herr Best,
vielen Dank fuer diesen Vorschlag, ich werde mal im Detail studieren, ob diese Buch fuer uns von Nutzen ist. So wie ich es sehe, umfasst die Wahrnehmungspsychologie ein enorm weites Feld, aber nur ein kleiner Bruchteil davon ist fuer unser Thema (Wahrnehmung in Verbindung mit optischen Instrumenten) interessant. Das Problem besteht also darin, genau diese relevanten Aspekte unter dem enormen Wust an Information herauszufischen. Dabei erkenne ich zwei Schwerpunkte:
1. Kontrastwahrnehmung, und wie diese mit den unterschiedlichen Lichtverhaeltnissen zusammenhaengt. Ein recht interessantes Buch scheint in diesem Zusammenhang zu sein:
Contrast Sensitivity of the Human Eye and Its Effects on Image Quality (SPIE Press Monograph Vol. PM72), by Peter Barten
2. Kruemmungseigenschaften des visuellen Raumes, und wie diese die Eigenschaften des bewegten Bildes (beim Schwenken des Fernglases) beeinflussen.
Inwieweit die Beschaeftigung mit diesen Themen zu besseren Fernglaesern fuehrt, sei mal dahingestellt. Der Kontrast duerfte sich mit geeigneten Filtern optimieren lassen (oder halt durch geeignete Transmissionskurven, siehe Leica). Ich habe eine Reihe von Hinweisen dafuer, dass gerade in der Nacht ein weites Sehfeld von besonderem Nutzen ist, u.a. weil in diesem Falle die Wahrnehmung von Konturen die Wahrnehmung von Objektdetails ersetzt. Eine sinnvolle Wahl der Verzeichnung erlaubt es ferner, unnatuerliche Kruemmungen des bewegten Bildes zu minimieren, und gleichzeitig die stoerenden Verzerrungen des statischen Bildes gering zu halten (siehe Swarovision, neue Generation?). Zum letzteren Thema habe ich ja bereits eigene Forschungen und Computersimulationen anzubieten.
Auf jeden Fall traegt die Beschaeftigung mit solchen Fragestellungen dazu bei, die Grenzen der visuellen Wahrnehmung abzustecken, und dieses Wissen duerfte die optimale Wahl des Instruments fuer sein spezifisches Anwendungsspektrum erleichtern.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz