...bewegter Objekte realisierte die schwedische Firma Bofors mit einem Prinzip, das in angepasster Form auch z.B. für Ornitologen nützlich sein könnte. Deren Panzerabwehrlenkwaffe Bantam hatte am Heck einen rotleuchtenden Brennsatz, dessen Bild vom Lenkschützen auf das Ziel zu führen und dort zu halten war. Um diesen Punkt nach dem Raketenstart zunächst zu erfassen, d.h. ins Bildfeld der an sich weitwinkligen Optik (von Jungner, ungefähr: 6x36) zu bringen, war über dem kurzen monokularen Fernrohr mit geneigtem Einblick ein Ringvisier aus Blech angebracht, mit der Objektivabdeckung gekoppelt beiklappbar. Einstellbare Stirn- und Nasenstützen halten Auge und Optik stabil zueinander ausgerichtet.
Ohne den Kopf zu bewegen, nur durch vertikale Schwenkung des Auges, über das Okular (ohne Augenmuschel) hinweg zunächst durch das Ringvisier blickend, wird das Objekt dort zentriert. Senkt man den Blick, sieht man das Ziel sofort mitten im Bildfeld der Optik.
So kompliziert die Beschreibung wirken mag, so einfach und effektiv ist die Funktion. Für eine zivile Nutzung dieses Prinzips steht natürlich das (tatsächliche oder vermeintliche) Styling-Bedürfnis von Hersteller und Durchschnittskäufer entgegen, womit sich ja einfach mangelde Kreativität entschuldigen lässt.