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Wanderspektive für die schnelle Beobachtung

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matthias
03. Juli 2010 13:31
So heute mal ein etwas längerer Beitrag angesichts der letzten (Test)wochen in der Spektivmaterie.

Ich bin nicht der Beobachter, der irgendwo hin fährt, das Stativ aufbaut und dann vor Ort beobachtet. Wer so ist, muß jetzt gar nicht weiter lesen. Für diesen "Beobachtungstyp" bietet das Forum genügend Erfahrungsberichte.

Ich wandere und setze das Spektiv eher wie ein Fernglas ein: schnell aus der Tasche raus, ansetzen, beobachten, wieder rein, weiter wandern...

Wie es begann:


Nach ausreichender Forenrecherche und eigener Intuition erstand ich ein Meopta TGA75-im Nachhinein betrachtet eigentlich für meine Zwecke das fast genialste Teil! Ich hatte quasi intuitiv richtig entschieden: klein, leicht, optisch sehr gut (klar, hell, wenig Farbsäume) und Wechselokulare.
Der Clou hier war aber das WA-R 30fach Okular,dem ich nachtrauere: je nach Bedarf konnte man (abgesehen von der hervorragenden Verarbeitung und der sehr guten optischen Leistung) die Entfernung per Mil-dot messen, das Okular als äußerst präzise Feinfokussierung verwenden (nachfokussierung fliegender Vögel!) oder durch unscharf stellen der Mil-dot Kreuze und anschließendem Fokusausgleich das Okular "normal" nutzen. Ein Erfahrungsbericht findet sich ja hier im Forum.

Von der Beoabachtungs- und digiscopierfreude angesteckt, wollte ich gleich noch einen Schritt weiter gehen und mir das nächste geniale Meopta-teil holen: den Strahlenteiler DP-1 als quasi Photoscope per Adapter... (Auch dieses Teil hervorragend verarbeitet und funktional gesehen einfach genial!!).
Hierzu brauchte ich aber die "richtigen" Spektive von Meopta.
Und damit begann das Dilemma.
Meoptas Apo-spektive sind optisch sehr gut, aber wenn man gar nicht so fein und nachführend fokussieren kann, daß man überhaupt ansatzweise in den Bereich kommt, wo die Apokorrektur dann auch wirklich besser ist, als die normale Korrektur-dann nützt es einem schlichtweg nix.

dazu kommt noch, daß der Fokussierring inmitten des Spektives beim Fokussieren das Bild verreißt. Freihändiges Beobachten nicht möglich, auch Einbein wenig zweckvoll...

An dieser Stelle großen Dank an Herrn Ullman von Orniwelt, der meine Spektivtest mit großer Geduld und Nachsicht ermöglichte, auch weitab von strengen Widerrufsfristen.

Es war also bald klar, daß "normale" Spektive für mich nicht so geeignet sind. Z.B. gehe ich mittlerweile fast ohne Stativ aus dem Haus. Entweder beobachte ich freihand (geht wunderbar mit den Auszüglern) oder nehme mir im Wald einfach einen Stock mit Astgabel als Einbein! Das ist deutlich beqquemer, leichter und effektiver als Stative schleppen. (Es sei allerdings nicht verschwiegen, daß z.b. das Monostat-einbein doch noch sehr viel an Bildruhe bringt, gegenüber starren Einbeinen)

Da ich mein zurückgegebenes Meopta nicht mehr wiederum zurückbekommen konnte, habe ich dann mein geheimes "Wunschspektiv" erstanden: das CT85 nebst 25-50 vario.

Fluch und Segen zugleich.... Das Gewicht wurde hier an andrer Stelle von Herrn Münzer ziemlich exakt mit 1,9 Kg richtig geschätzt! (wwirklich alles dran, tragegeschirr, okular)

Was beim wandern nun also ziemlich zu Buche schlägt (ich gleiche das Gewicht dadurch aus, indem ich statt Wasser nur einen Becher und eine kleine UV-c-Lampe mitnehme zum Wasserentkeimen vor Ort) wird beim Beobachten allerdings zum Segen!
Dank des großen Sehfeldes findet man die Wanderfalken im Flug sehr gut, dank des Gewichtes kann man bis 30fach freihand ganz gut beobachten, das Bild ist sehr sehr hell udn klar. Schärfe gut, Farbsäume aber gefühlt sehr stark...allerdings nur bei Gegenlicht und weißen Flächen (Federn z.b.) (stärker als beim Meopta?)

Leider hat das 25-50fache Swarovski-Vario Suchtpotential ;-) Es ist einfach genial! Die großen Sehfelder in Verbindung mit der Möglichkeit doch schnell zu Variieren-das ermöglicht sehr viele Beobachtungssituationen die sonst nicht möglich wären.

Interessant war für mich der (hier schon mal angefragte) Nutzen der 85mm beim Swaro: Es ist nicht die Dämmerungsleistung die einem hier auffällt, nein, es ist das beobachten bei diesigem Wetter und über besonders weite Distanzen, insbesondere über waldigen Tälern, die durch den Wassergehalt der Luft "stärker vergrauen" als andere Situationen. genau hier brachte mir der durch die 85mm stärkere Kontrast und die Helligkeit den Beobachtungsvorteil und zwar dauerhaft. Gerade beim Absuchen von 1km entfernten Felswänden ist das nicht zu unterschätzen.

Seltsam ist beim CT85, daß sich-im Gegensatz zum Meopta- beim Fokussieren das ganze Rohr samt Okular mitdreht! Mich störte das doch etwas (die Augenmuscheln drehen sich dabei z.b. manchmal ein), vor allem wenn man es anders gewohnt ist.

Insgesamt wieder mal schön zu sehen, daß es keine eierlegende Wollmilchsau gibt und jede Anwendung ihrer geeigneten Werkzeuge bedarf.

Brächte Swarovski für kleines Geld noch sowas wie in der Art des Vixen Geoma 52 heraus-wo man dann sein Vario aufsetzen könnte-das wärs!

Grundsätzlich bin ich aber von der durch Länge möglich gemachten Beobachtungsbildruhe der Auszugsspektive sehr angetan und ziehe das den Starrspektiven vor, die ihren Vorteil ja auch nur dann ausspielen, wenn sie fest auf einem soliden (!) Stativ montiert sind. Nix für den Wanderer ;-)

Beste Grüße an alle und einen schönen Sommer!
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Wanderspektive für die schnelle Beobachtung

matthias 2202 03. Juli 2010 13:31

Re: Wanderspektive für die schnelle Beobachtung

Helmut Schmidt 1077 04. Juli 2010 07:44



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