Nach fast vierzig Jahren Astronomie mit einigen kleineren Teleskopen bis zum klassischen 102/1000 Refraktor bin ich seit einigen Jahren beim Spektiv angekommen. Mit dem 85er Zeiss Spektiv kann ich nahezu die gleichen Details sehen wie im Vierzöller, lediglich das Auflösungsvermögen liegt in der Praxis geringfügig unter dem des Vierzöllers. Dafür zeigt mir das Spektiv fast völlig farbreine Sternabbildungen und vor allem sehr viele Details an den Planeten (für die Größe der Optik).An der Sonne liefert das Spektiv ein schärferes und aufgelösteres Bild als am 80/400mm Refraktor.Mit dem 4mm LV-Okular kann ich ohne Einschränkungen die 125fache Vergrößerung nutzen.
Am Mond versetzt mich die Qualität der Abbildung immer noch ins Staunen.
Natürlich erfordert die Benutzung eines Fotostatives etwas Übung (auch mit dem CZ Stativ).Mit dem 15mm LV-Okular und dem 4mm LV-Okular kann ich problemlos alle Farbfilter und das UHC, bzw. O III Filter einsetzen. Mit dem Erfolg, mitten aus der Stadt noch den wunderbaren Cirrus-Nebel sehen zu können.
Da ich überwiegend vom Balkon aus beobachte habe ich jetzt sogar noch den Vorteil, durch die kompakte Bauweise des Gerätes einen größeren Himmelsausschnitt einsehen zu können als mit dem "langen" Refraktor.
Natürlich ist man beim Zubehör deutlich eingeschränkt, aber es gibt nicht wirklich etwas, das nicht ersetzt werden könnte.
Die Mobilität und die Qualität nimmt bei mir mit zunehmenden Alter ohnehin einen höheren Stellenwert ein als früher. Der Rücken ist auch ganz dankbar keine 25kg mehr schleppen zu müssen.
Übrigens: Dank des guten Zoomokulars macht es richtig Spaß von der Übersichtsbeobachtung ohne Okularwechsel bis 60x gehen zu können. Das ist für viele Zwecke absolut ausreichend. Und wenn es etwas ganz besonderes sein soll, dannn kommt die Festbrennweite zum Zuge.
Und als kleine Zugabe hat mir das Gerät auch die überraschende Vielfalt an heimischen Singvögeln hier gezeigt.
Langer Rede kurzer Sinn: es gibt für mich keinen Grund ein (gutes) Spektiv nicht für die Astronomie zu verwenden.
MfG
Horst Schoch