Lieber Herr Müllers,
Das Zeiss oder die Vixen sind ja normale Porro I Glaeser mit verlaengerten Tuben - die Fokussierung funktioniert hier genau wie bei einem herkoemmlichen Fernglas. Wenn Sie sich aber das Aspectem ansehen, dann erkennen Sie, dass die Okulare dicht auf den Porro II Prismen aufsitzen, und dass die Verstellung des Augenabstandes durch Drehen der Prismen erfolgt. Diese Porro II Konstruktion war wohl notwendig, um das sehr grosse Sehfeld zu ermoeglichen. Man muesste jetzt die Okulare durch eine Bruecke verbinden, diese irgendwie ueber eine Stange fest mit dem Gehaeuse verankern, und dabei die Prismen beweglich lassen. Ob das stabil waere - keine Ahnung, sieht aber nicht einfach aus.
Die Tiefenschaerfe ist bei geringer Entfernung gering, aber wenn man entfernte Wasservoegel auf dem anderen Seeufer betrachtet, dann wird man nicht nachstellen muessen, auch wenn die Viecher hin und her schwimmen. Man sollte dennoch nicht aus dem Auge verlieren: Das Aspectem ist vor allem als Aussichtsfernglas konzipiert, daher das riesige Sehfeld, und natuerlich ein entsprechend hohes Gewicht.
Mit dem Miyauchi haben Sie recht - die hatten natuerlich Umkehrprismen, obwohl sie fuer den Astro Einsatz gebaut waren.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz