Herr Werres, auf der Überholspur zum Insider unterwegs, will uns mitteilen, dass sein innsbrucker Bekannter, es soll dort eine Optikfirma geben, ihm mitgeteilt hat, das Swift eventuell, vielleicht, möglicherweise fremd fertigen läßt. Was ja nicht ehrenrührig ist.
Er kommt überhaupt nicht auf die Idee, dass besagter Bekannter Eigeninteressen hat, nicht wirklich informiert ist, dummes Zeugs schwätzt.
Ja, es gibt an einem Swift Audubon 8,5x44 ED jede Menge kleine Fehlerchen und auch zwei größere. Ja, es gibt Widersprüche zu den Prospektangaben. Die gab es auch beim Canon 10x42, die gibt es immer noch bei anderen Ferngläsern Eurer Lieblingsmarken, auch da wird immer in die passende Richtung gerundet.
Ich finde die gelieferte Tasche bescheuert, mein aufmerksamer Swifthändler bietet aber eine alternative Lösung an, die nicht sehr viel kostet.
Denn merke, wer Swift kaufen will, der ist nicht darauf angewiesen, eine Tante in Ostdeutschland zu verehren, der kann sich mit gutem Gewissen auch an andere Händler wenden, die vielleicht nicht so schön, aber genauso schön hilfsbereit und fachkundig sind. Diese Verehrung, lieber Herr Brücker, entwerdet in meinen Augen Ihren Bericht über das Kowa, ebenso wie die lyrischen Beiträge der anderen Lobschreiber.
Ich habe ein Swift Audubon, weil es für meine Augen paßt, weil ich es mit meinen Händen super bedienen kann, weil ich die plastische Darstellung liebe, die nur Ferngläser in Porrobauweise zu bieten haben.
Ja es stimmt, es ist unscharf je weiter man zum Rand kommt, aber, es stimmt auch, dieser Rand ist so weit entfernt, dass ich trotzdem ein schönes Sehgefühl habe, man kann nicht Alles haben, nicht in dieser Preisklasse.
Leider stimmt auch, das Swift zur Zeit schlechte Nachrichten produziert. ich kann nicht nachprüfen, ob es sich um eine geistige Umnachtung der Verantwortlichen handelt, die man vorübergehen lassen soll oder ob es mit dem Ausscheiden der alten Riege zu Verwerfungen kommt, die der Marke dauerhaft schaden. Das ist zur Zeit in Japan kein Einzelfall, siehe die Unordnung bei Vixen, siehe Pentax. Es hat nicht viel mit der Wirtschaftskrise zu tun, sondern damit, das Japans alte Herren zwar große Leistungen gebracht hat, aber bei der Stabübergabe an die Nachfolger versagen. Gibt es das nur in Japan? Ich glaube nicht.
Ich besitze zusätzlich zum Audubon noch weitere Ferngläser in Porroausführung. Die meisten Mängel, die jetzt diesem armen Swift vorgeworfen werden, findet man an fast jedem Zeissglas, das in der DDR gefertigt wurde. Auch da steht der Brillenträger im Regen, auch da findet man lieblose Detaillösungen, ja sogar schreckliche Randunschärfen und Reflexe in Massen.
Das gilt auch für das Vixen Ultima mit seinem glatten Plastikbezug, oder für das oft gelobte Nikon 8x30E. Wo ist denn bei diesem Modellen die Randschärfe? Was kann man denn da mit Brille übersehen? Hat schon mal jemand von Ihnen das kleine Nikon auf Gegenlicht untersucht?
Ich will nicht soweit gehen, mich als Sammler von Porroferngläsern zu bezeichnen, es sind aber immerhin mehr als 10, die ich neu oder gebraucht erworben habe, denn im Gegensatz zu Herrn Werres, unserem Optiktester, liebe ich das Bild, das diese Porros auf mittlerer Entfernung liefern. Es darf dann ruhig schon mal zum Beschlagen kommen, denn wasserdicht sind die Dinger leider nicht, was auch für das teure Zeiss 7x50 Marine gilt, haha.
Applefan