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Volker Werres
25. April 2009 18:36
Die Gläser wurden mir von einem Bekannten für ein paar Stunden überlassen. Er war bei meinen Überprüfungen dabei und hat mich mit Rat und Tat unterstützt. Dazu hatten wir noch zwei Kurzsichtige, mein Bekannter selber ist weitsichtig.
Mir wurde ausdrücklich zugesichert, dass es sich bei beiden Ferngläsern nicht um ausgewählte Exemplare handelt.

Ich fange einmal an.
Meine Augenweite wurde mit ca. 65 mm bestimmt. Also gibt es kein Problem mit dem Einblick, ich kann bei beiden Ferngläsern meine Nase ohne Druckstellen zwischen die Okulare stecken und ich kann das gesamte Sehfeld übersehen.
Im Extremfall messen wir für die Pupillendistanzen
Audubon 8,5x44 ED 55,4-70,2 mm
Habicht 8x30 W 56,2-72,1 mm

Für das Einblickverhalten mit Brille gibt es für Weitsichtige ein Unentschieden, es geht bei beiden Modellen nicht gut, wehe wenn man also weitsichtig ist und dazu noch mit Astigmatismus geschlagen, dann sollte man um beide Ferngläser einen großen Bogen machen. Kurzsichtige kommen mit dem Habicht dagegen ganz gut zurecht, mit dem Audubon wird es schwierig bis unmöglich.

Die ermittelten Sehfelder sind etwa gleich groß, mit kleinem Vorteil für Audubon, ein Hauch mehr.

Der Nahbereich wurde mit 4,2 Habicht und 4,1 Audubon ermittelt.

Kommen wir zur Mechanik.
Das Habicht ist nun wirklich nicht mein Ding, kein Vergleich zum EL, es hat was von einem harten Stück Metall, was aber auch auf das Audubon zutrifft.
Der Mitteltrieb beim Habicht geht stramm, die Brücke verstellt sich nicht, die Dioptrieneinstellung ändert sich nicht.
Der Mitteltrieb beim Audubon geht auch nicht superweich, aber weicher als beim Habicht, dabei verschiebt sich die Brücke und der Dioptrienausgleich spinnt.
Wir haben die Verkippung gemessen. In Richtung unendlich beträgt die Differenz zwischen den beiden Okulartuben bei unserem Exemplar 0,3 mm, in Gegenrichtung messen wir 0,2 mm. Die Messungen wurden von meinem Bekannten durchgeführt, der den ganzen Tag mit Ferngläsern zu tun hat. Man kann sich auf seine Sorgfalt verlassen.
Die Nullposition stimmt nicht ganz, der Fehler ist aber nicht so groß, wie bei dem Exemplar von Herrn Schön. Beim Habicht ist Null wirklich Mittelstellung.
Die Verkippung beträgt beim Habicht weniger als 0,05 mm, das ist die Grenze unserer Messgenauigkeit, es ist wie beschrieben praktisch nichts.
In der Praxis bedeuten die Ergebnisse beim Audubon, dass man nach dem Fokussieren im Wald steht, Abhilfe ist nur möglich, wenn man über den Punkt geht und dann wieder ein Stückchen zurück. Dann bekommt man ein besseres, aber kein gutes Ergebnis.
Zur Messung von Kontrast und Auflösung gibt es Tafeln. Damit kommt man zu dem Ergebnis, dass das Audubon eine nachlassende Schärfe ab ca. 70% Sehfelddurchmesser hat und dass man am Rand nur noch Zeichen erkennen kann, wenn diese 2x so groß sind wie in der Mitte.
Die gleiche Prozedur mit dem Habicht ergibt dann ebenfalls eine nachlassende Schärfe, doch die setzt erst bei ca. 80% ein und die Lesbarkeit am Rand erfordert nur eine Zeichengröße von 1,75.
Hier ist das Swaro dem Swift ein ganzes Stück voraus.
Beim Kontrasttest nach USF-Tafel und Siemensstern liegt das Habicht vorne, aber nicht viel.
Die geraden Linienmuster werden bei beiden Ferngläsern kissenförmig verbogen. Ich würde die Durchbiegung für ungefähr gleich groß halten, eventuell sogar beim Habicht für etwas größer.
Die Farbwiedergabe - Papiertest nach Herrn Schön - zeigt bei beiden Modellen eine leichte Verfärbung Richtung gelblich. Im Umfang würde ich beide gleich sehen. Das Habicht ist heller.

Diese Test erfordern beim Audubon eine ganze Menge Fummelei, oder man zieht die Sache mit einem Auge durch.

Gegenlicht können beide nicht, jedenfalls ist das EL, was ich ausser Konkurrenz dabei hatte, beim Blick in eine LED-Taschenlampe unempfindlicher.

Wir haben dann beide Schätzchen in einen Eimer Waser gesteckt und 2 bis 3 Minuten gewartet. Das Audubon ist danach in beiden Tuben okularseitig von Innen beschlagen. Mein Bekannter wird es am Montag zerlegen und reinigen. Bei der Gelegenheit wird er eine Aussage zur Vergütung machen können.

Mein Fazit.
Ich mag keine Porrogläser, wenn damit so ein pfrimeliger Mitteltrieb verbunden ist. Das Habicht geht mir zu stramm, das Audubon ist nur Mist.
Die Vorteile des 3-dimensionalen Sehens erschliessen sich mir nicht, wenn ich dafür keinen komfortablen Nahbereich habe, kann ich auch auf 3D verzichten.

Im direkten Vergleich zum EL würde ich sagen, Schluß mit dem Mittelalter, beamen wir uns in die Gegenwart.

Volker Werres
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Kurzer Vergleich Swift Audubon 8,5x44 ED gegen Swarovski Habicht 8x30 W

Volker Werres 6319 25. April 2009 18:36

Ich hatte es "befürchtet"...

pepe 2246 25. April 2009 18:56

Re: Ich hatte es "befürchtet"...

Volker Werres 2072 26. April 2009 08:01

Widerspruch

Manni 2215 25. April 2009 22:25

Re: Widerspruch

Volker Werres 2051 26. April 2009 07:47

Swift wird anscheinend in Japan produziert

F. Neumann 2031 26. April 2009 16:07

Re: Swift wird anscheinend in Japan produziert

Applefan 2062 26. April 2009 17:37

Schöne Tante

Michael Brücker 2139 27. April 2009 11:16

Re: Swift wird anscheinend in Japan produziert

Werner Jülich 1864 27. April 2009 11:37

Ross und Reiter

Dick van den Berg 1916 26. April 2009 21:05

Warum so spannend

Robert Fritzen 1838 26. April 2009 22:48

Japan oder nicht Japan: Soll einfach zu klären sein

Dick van den Berg 2057 27. April 2009 12:10

Re: Japan oder nicht Japan: Soll einfach zu klären sein

Robert Fritzen 1852 27. April 2009 12:45

JB-Code

Dietmar Streib 2396 27. April 2009 20:51

Japan oder nicht Japan, das ist die Frage

Dick van den Berg 1900 27. April 2009 23:22

"Wenn "Japan" draufsteht, wird das Fernglas in Japan hergestellt, so nehme ich an."

marc champollion 2140 30. April 2009 15:36

Verkippung bei der Innenfokussierung

Norbert Weigand 1870 26. April 2009 08:53

Re: Verkippung bei der Innenfokussierung

Manni 1784 26. April 2009 10:12

Randschärfe bei Weitwinkelgläsern

F. Neumann 2013 25. April 2009 22:26

Re: Randschärfe bei Weitwinkelgläsern

Volker Werres 1970 26. April 2009 08:15



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