Das ist ein bedauerliches Mißverständnis.
Es liegt mir sehr fern, Sie als unseriös zu bezeichnen.
Ich fühle Ihnen gegenüber auch keinerlei Aggressionen.
Meine Behauptung über die wahren Motive Ihrer Publikation, beruht auf einer subtilen wissenschaftlichen Analyse Ihres Artikels, über die ich in ca. 6 Monaten in New York referieren werde. (Kleiner Scherz, ich bin sicher Sie verstehen ihn und können nun auch die Behauptung in meinem ursprünglichen Beitrag einordnen.).
Wie ich mehrfach schrieb, glaube ich Ihnen Ihre Feststellungen.
Ich glaube Ihnen ohne Erläuterung der benutzten Methoden deshalb, weil ich Ihre fundierten und gut erläuterten Publikationen lese und größtenteils verstehe und weil ich Ihre Arbeitsweise live kennenlernen durfte. Wie Sie selbst ausführen, haben Sie in der Vermittlung von Wissen über Ferngläser und ihrer zugrundeliegenden Techniken und optischen Konzepte an ein interessiertes Publikum große Arbeit geleistet.
Ich erinnere an Ihre detaillierten Arbeiten über die abweichende Größe der Austrittpupille zur beworbenen Spezifikation bei Canon Ferngläsern sowie die Messung und Publizierung von scheinbaren Gesichtsfeldern vieler Ferngläser. Hier, wie bei vielen weiteren Arbeiten, haben sie die benutzten Messmethoden dargelegt und erläutert.
Daher, und aus einem weiter unten dargestellten weiteren Aspekt, bin ich sehr verwundert, daß sie bei der Veröffentlichung zum Fehlen der beworbenen Eigenschaft eines Phasenkorrekturbelages von Ihrer bisherigen Praxis abweichen.
Sie haben nicht geschrieben, daß die Meßmethode kompliziert wäre, sie haben keinerlei Angabe zur Messmethode gegeben. Wenn die Messmethode zu kompliziert ist, um von Privatleuten, Händlern oder Generalvertretungen von Optikherstellern angewandt zu werden, schreiben Sie dies doch (Ich erinnere mich an viele Ihrer Beiträge in denen Sie detailliert begründen, warum sie bestimmte Dinge gerade nicht näher beschreiben können). Andererseits, wenn die Messmethode so kompliziert ist, wie haben Sie sie dann anwenden können? Über all dies hüllen Sie sich in Schweigen. Sie lassen weder das Nachvollziehen Ihrer Erkenntnisse mit den benutzten Methoden zu noch deren Diskussion oder Kritik.
Weiter antworten Sie auf Nachfrage zur Messmethode, dass Sie diese Frage erwartet haben, aber aufgrund eines Spannungsbogens diese nicht beantworten wollen und im übrigen würden Sie die Methode im Sommer in Bonn vorführen.
Ich kann Ihre Ansichten gut verstehen und heisse ihre offensichtliche Motivation, die Leser zum Nachdenken anzuregen und Anreize zur Teilnahme eines sicher sehr spannenden Forentreffen zu setzen, keinenfalls schlecht. Jedoch gibt es einen weiteren Aspekt, der in diesem Fall besonders wichtig ist:
In Ihrer Behauptung steckt der Vorwurf des Betrug. Auch wenn Sie dies vielleicht so nicht sagen, dieser Vorwurf ist offensichtlich. Dafür spricht neben den Fakten auch die Vorgehensweise in der Veröffentlichung. Sie haben den Betroffenen vorab nicht die Gelegenheit zu einer fundierten Stellungnahme gegeben und erwecken damit den Eindruck, daß für Sie die vorsätzliche Handlungsweise klar auf der Hand liegt und daß es nunmehr erste Priorität sein müsse, potentielle Käufer zu warnen.
Da es sich bei den untersuchten Ferngläsern um Produkte aus Asien handelt, da die beworbene Spezifikation mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit vom Hersteller (damit meine ich die Firma unter dessen Namen das Produkt vertrieben wird) vorgegeben wird, wird die Aufklärung über den Weg nach Asien gehen müssen. Wie stellen Sie sich die Aufklärung der Angelegenheit denn nun vor? Sollen die europäischen Vertriebsniederlassungen in Japan oder China anrufen und sagen, ein Herr Schön hätte behauptet, daß die Spezifikation ihrer Ferngläser nicht stimme? Wie schnell erwarten Sie bei dieser Vorgehensweise eine Antwort aus Asien?
Wenn Sie wirklich an einer schnellen Erhärtung und Aufklärung (und Bereinigung) der Angelegenheit Interesse haben, dann sollten Sie auch aus diesem Grund die benutzten Methoden der Prüfung nennen und damit den Prozess unterstützten.
Wenn Sie nun aber so vorgehen wie es geschehen ist und damit eine Überprüfung und schnelle Aufklärung nicht befördern dann halte ich dieses Vorgehen für unseriös (die Handlung nicht die Person).
Ich denke im Übrigen daß Analogien zu anderen Fällen nicht weiterhelfen. Sie kennen die Methode der Prüfung, Sie nennen keine stichhaltigen Argumente, warum sie nicht beschrieben werden kann. Also nennen Sie die Methode.
Das ist meine Kritik und dazu stehe ich.
Heiko Wilkens
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.03.09 15:05.