Wasserdichtheit hat viele Vorteile:
1. Kein innenseitiges Beschlagen bei Temperaturwechsel,
2. kein Eindringen von Feuchtigkeit nicht nur bei Regen, sondern auch bei (Sprüh)Nebel und hoher Luftfeuchtigkeit, z.B. in tropischen Gebieten,
3. keine schleichende Trübung durch innenseitige Staubablagerungen auf den Linsen,
4. kein Ansaugen von Schmutzpartikeln bei der Volumenvergrößerung durch das Ausziehen eines Schiebespektivs,
5. keine Gefahr für das teure Stück, falls es mal z.B. bei der Beobachtung von Wasservögeln ins Wasser fallen sollte,
6. die einfache Möglichkeit, das Spektiv bei starker Verschmutzung und insbesondere bei Sand- und Meersalzablagerungen unter (langsam!) fließendem Wasser schonend und effektiv zu reinigen.
Wasserdichtheit ist bei einem Schiebespektiv wegen der sehr großen Volumenänderung nicht möglich. Das starre Gehäuse bedeutet natürlich nicht per se schon Wasserdichtheit, aber diese ist eben nur bei einem starren Gehäuse möglich. Achten Sie deshalb auf dieses vom Hersteller angegebene und garantierte Merkmal. Unter den billigeren Modellen sind viele NICHT wasserdicht!
Aber es gibt noch ein weiteres Argument zugunsten des starren Spektivs: Es ist rubuster, z.B. widerstandsfähiger bei Stößen oder Fall, und es garantiert eine bessere Justage und Zentrierung. Wo etwas beweglich sein muß, gibt es immer gewisse Toleranzen, die bei hochwertigen optischen Systemen kritisch werden können. Man kann sie wohl durch besondere mechanische Maßnahmen ganz gut im Griff haben (bei Swarovski und wohl auch bei Optolyth kann man das voraussetzen), aber der „Zahn der Zeit“ nagt auch an hochwertigen Produkten. Mit einem starren Gehäuse sind Sie jedenfalls auf der sicheren Seite.
Falls Sie abgewinkelten Einblick bevorzugen (z.B. wegen gelegentlicher Himmelsbeobachtung oder um ein niedrigeres und somit leichteres Stativ benutzen zu können oder weil mehrere verschieden große Personen duchschauen sollen, ohne jedesmal die Einblickhöhe verstellen zu müssen), gibt es für Sie auch nur starre Gehäuse und keine Schiebespektive.
Walter E. Schön