Mich interessiert das Forum von Astronomie.de nicht mehr, nachdem dort die Zahl der Analphabeten und Proleten stark angewachsen ist. Ich hatte mich dort zwei oder drei Jahre aktiv betätigt und über 1000 Beiträge verfaßt. Aber die Zwangs-Duzerei, die vielen Rechtschreibfehler (ich spreche nicht von Tippfehlern, die jedem unterlaufen können, sondern von ganz systematisch wiederholten gröbsten Fehlern der Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik), die gedankenlos benutzten Anglizismen (Beispiel: „nach den Specs performt das neue Fernglas gut, ich hoffe, daß es bald gelauncht wird“) und der zum Teil sehr rüde bis manchmal primitive oder gar gehässige Stil (siehe die Diskussion über die Feuchtigskeitsempfindlichkeit von Flourit, bei der ich schließlich wegen kaum mehr zu überbietender Ignoranz und geistiger Rauflust einiger Diskutanten ausgestiegen war) hatten mich zunehmend abgestoßen. Natürlich habe ich dort auch einige nette Leute kennen- und zu schätzen gelernt. Aber was nützen zehn oder zwanzig sympathische Menschen, wenn sich dort gleichzeitig eine vielfach größere Zahl von Krekeelern und Dummköpfen austobt. (Bitte beachten Sie, daß ich damit keineswegs alle und nicht einmal die Mehrzahl meine, sondern nur eine für meine Ansprüche zu große Minderheit.)
Unabhängig von solchen stilistischen und formalen Dingen interessiert es mich nicht, zum hundertsten Male zu lesen, ob und gegebenenfalls wie man ein schielendes Lidl- oder Aldi-Fernglas notdürftig justieren oder in Teile zerlegen kann, die sich irgendwann einmal für irgendwelche Basteleien eignen. Mich interessiert auch nicht, die immer wieder gleichen Fragen und Erläuterungen zu den Deltrintelms und Decarems, Jenoptems usw. zu lesen oder zu beantworten, weil die Leute zu faul sind, erst mal mit der Suchfunktion eine Antwort zu finden. Die ewigen Wiederholungen kommen wir vor wie das stumpfsinnige Drehen tibetischer Gebetsmühlen.
An offenem Visier, das Sie mir nahelegen, hat es mir nie gefehlt. Aber was nützt es, wenn man sachliche und wissenschaftlich belegte Argumente vorbringt, die Streithanseln von A.de darauf aber gar nicht eingehen, sondern immer wieder nur ihre alten Vorurteile wiederholen oder einem am Ende gar vorwerfen, man sei arrogant, oder unterstellen, man sei wohl Mitarbeiter der Firma XYZ und wolle nur deren Interessen vertreten.
Ein schönes aktuelles Beispiel mangelnder Substanz hat ein Star von A.de namens „y-Auriga“ (richtig wäre: „y-Aurigae“, nämlich Genitiv) erst heute gegeben. Er äußert sich zu meiner Richtigstellung zum Thema „Helium oder Argon als Füllgas in Spektiven oder Ferngläsern“ so:
„... in einem anderen Bord über uns und A-de zu lästern... (Zitat) ...da fällt mir nur noch eins ein - Armes Kind lassen die Bösen** Buben Dich nicht mitspielen!“
Er meint mit „Bord“ natürlich „Board“; die „Bösen Buben“ sind nicht etwa eine neue Trallala-Truppe wie die „Toten Hosen“, sondern er meint „böse Buben“ mit kleinem „b“; der Bindestrich, der an solcher Stelle ein etwas längerer Gedankenstrich sein sollte, muß grammatisch ein Doppelpunkt sein; das „Arme Kind“, das nach einem Doppelpunkt tatsächlich mit großem A geschrieben werden dürfte, ist so arm, daß es nicht einmal das Komma hat, das eigentlich dahinter stehen sollte.
Der gute Mann scheint sich für einen guten Freund von mir zu halten, denn er duzt mich so vertraulich; ich kenne ihn aber gar nicht! Und mit seinem Eingeständnis, daß ihm nur noch dieses oben Zitierte einfällt, gibt er uns zu erkennen, daß er wohl zu den Menschen gehört, denen sehr oft nur sehr wenig einfällt.
Nein, danke, die Teilnahme an solchen Dampfplaudereien brauche ich nicht. Dafür ist mir die Zeit zu schade.
In diesem Forum sind mir 30 oder 50 Leser um ein Vielfaches lieber als 1000 Leser bei A.de. Hier geht es entschieden gesitteter zu, und obwohl orthografischen Fehler hier zwar auch zahlreicher finden sind, als man angesichts unseres gut ausgebauten Schulsystems erwarten sollte, sind sie doch (pro Textzeile) um etwa eine Zehnerpotenz seltener. Außerdem geht es inhaltlich hier fast immer um Ferngläser hoher bis sehr hoher Qualität. Der Ramsch interessiert mich nicht, auch wenn mir das viele A.de-Schreiber als elitären Dünkel auslegen sollte.
Von einem „Schnarchforum“ kann hier wahrlich nicht die Rede sein. Lieber pro Woche nur 20 oder 50 relevante Beiträge als 1000 Beiträge der Rubrik Redundanz. Die Teilnehmer sind hier alle sehr engagiert und qualitätsbewußt. Und „vergraben“ (das hieße soviel wie „unsichtbar“ gemacht) habe ich mich gewiß auch nicht, denn ich bin hier doch ziemlich oft präsent (mehr geht nicht, weil ich zum Lebensunterhalt auch meine berufliche Arbeit erledigen muß).
Ich hoffe, daß ich damit alles für Sie, Herr Kiefer, transparent und verständlich machen konnte, was Ihnen nach Ihren eigenen Worten bisher als mein „Geheimnis“ erschienen war.
Nun noch kurz zu den von Ihnen angesprochenen technischen Dingen.
1. Ferngläser, bei denen zum Fokussieren das Okular oder das Objektiv axial verschoben wird, haben eine bei kürzer werdender Entfernung leicht anwachsende Vergrößerung. Das sind fast ausschließlich Porroferngläser, egal ob mit Einzelokular- oder mit Zentralfokussierung (in der Regel wird das Okular verschoben). Bei den Canon-IS-Ferngläsern, die auch Porrogläser sind, wird zum Fokussieren das Objektiv axial verschoben, was genau denselben Effekt hat, also eine mit kürzer werdender Einstellentfernung leicht wachsende Vergrößerung ergibt. Meine Messung des AP-Durchmessers habe ich bei Unendlicheinstellung gemacht, weil dies dem überwiegenden Einsatzfall (= Ferne) entspricht.
Fast alle Dachkantferngläser haben eine Innenfokussierung mit einer hinter dem Objektiv axial verschiebbaren Fokussierlinse meist negativer Brechkraft. Bei diesen Ferngläsern ändert sich beim Fokussieren die Brenweite so, daß die Bildweite und damit auch die Vergrößerung konstant bleibt. Da es in diesem Forum – anders als bei A.de – fast immer um Dachkantferngläser mit Innenfokussierung geht, gilt für die hier diskutierten Ferngläser fast ausnahmslos, daß diese eine von der Entferungseinstellung unabhängige konstante Vergrößerung bieten.
2. Es war nie meine Absicht, „Canon ans Bein zu p.”, wie Sie es ausdrücken. Das können Sie allein schon daran ablesen, wie oft ich gerade das 10x42 L IS WP als ein hervorragendes Fernglas gepriesen habe. Aber mit derselben Überzeugung und Nachdrücklichkeit, mit der ich Lob ausspreche, spreche ich auch Tadel aus, wenn mir etwas Tadelnswertes auffällt. Und das war eindeutig der Fall, als ich den um ca. 11% zu kleinen AP-Durchmesser feststellte. Es war in meinen Feststellungen kein „Hund begrabem“, denn ich hatte wohlweislich bei Unendlicheinstellung gemessen. Aber Sie hätten, bevor Sie mir Handlungsanweisungen erteilen, erst prüfen sollen, ob Sie nicht irren, wenn Sie mutmaßen, ich könne übersehen haben, daß die Vergrößerung variabel ist, so daß mein Meßergebnis deshalb wohl falsch sei könnte.
Soweit ich es mit der Suchfunktion feststellen konnte, war das Ihr erster Beitrag in diesem Forum „Tagbeobachtung“. Vielleicht haben Sie aber schon länger mitgelesen. Ob das oft genug war, um Ihnen den für ein Urteil wie „Schnarchforum“ erforderlichen Überblick zu geben, wage ich zu bezweifeln. Falls Sie hier aber künftig häufiger mitmachen sollten, was dann bewiese, daß Sie Ihren Irrtum bei der Wahl der Bezeichnung „Schnarchforum“ eingesehen haben, werden Sie bestimmt bald feststellen, daß sehr Sie mit dieser Bezeichung daneben lagen.
Walter E. Schön
PS.: Daß Ihr Beitrag nicht an meinen, sondern an den von Herrn Marius Römer angehängt ist, sich aber explizit an mich richtet, und daß der Titel Ihres Beitrags „Re: AP-Messung“ nicht mit dem zu tun hat, was Sie dann in Ihrem Beitrag mitteilen, zeigt mir, daß hier wohl eher der Autor Ihres Beitrags gepennt (vielleicht sogar geschnarcht?) hat, nicht dieses Forum!