Genau diese Frage, wie es denn bei den kleineren IS-Gläsern aussieht, habe auch ich mir gestellt, und da ich das 10x30 IS und das 12x36 IS II besitze, habe ich inzwischen bei beiden nachgemessen.
Dazu habe ich mir folgenden Aufbau zur genaueren Messung erstellt:
Auf einem Dia-Leuchttisch steht das zu prüfende Fernglas mit dem Objektiv nach unten. Über dem Okular schwebt dann das AP-Scheibchen.
Neben dem Leuchttisch steht ein schwerer Stereomikroskop-Ständer mit höhenverschiebbarem horizontalen Ausleger. Am Ausleger habe ich eine Schublehre mit Digitalanzeige so angebracht, daß die Ebene der Meßschneiden horizonal über dem Fernglasokular liegt. Durch Höhenverschiebung des Auslegers am Mikroskopständer bringe ich die Meßschneiden exakt in die AP-Ebene, wobei ich die Lage durch seitliche Kopfbewegungen kontrolliere, bis keine parallaktische Verschiebung der AP-Scheibe relativ zu den Meßschneidenkanten auftritt.
Dann prüfe ich den AP-Scheibchendurchmesser mit einer hochwertigen Rodenstock-6fach-Lupe. So komme ich auf eine Genauigkeit von ca. ±0,03 mm (Einstellgenauigkeit der Schublehre).
1. Beim Canon 10x42 L IS WP habe ich damit nun einen AP-Ø von 3,75 mm und
2. beim Canon 10x30 IS und 12x36 IS II von jeweils 2,9 mm ermittelt.
Das heißt, daß Canon den Nennwert 3 mm bei den kleinen IS-Gläsern noch mit einem halbwegs tolerierberen Fehler von ca. -3% einhält, ihn aber beim großen und viel teureren 10x42 L IS WP mit einem unzulässig hohen Fehler von ca. -10,7% verfehlt.
Walter E. Schön