Sie haben doch sicher gelesen, daß ich schrieb, daß Kurzsichtige mit nicht zu großer Brille das Sehfeld garade noch überblicken können. Wenn Sie im Falle einer Kurzsichtigkeit (ob Sie kurz- oder weitsichtig sind, schrieben Sie leider nicht, obwohl gerade das das Entscheidende wäre) eine größere Brille oder relativ zum Nasenrücken tiefer liegende Augen haben oder Ihre Dioptrienzahl gering ist, z.B. -1,5 dpt oder -2,5 dpt, dann kann es schon sein, daß der AP-Längsabstand zu knapp zum Überblicken des ganzen Sehfeldes wird. Im Falle von Weitsichtigkeit haben Sie fast nur dann eine Chance, wenn Ihre Dioptrienzahl gering und die Brille klein genug ist, um ziemlich dicht am Auge zu sein. Wenn Sie schreiben, daß bei Ihnen „ein gutes Stück“ fehlt, dann vermute ich, daß Sie wohl weit- als schwach kurzsichtig sind.
Den Test mit der gegen das Fernglas gerichteten Halogenlampe vor einer dunklen Efeuwand mache ich natürlich auch mit so geschwenktem Fernglas, daß die blendende Lampe alle möglichen Winkel zur optischen Achse etwa im Bereich von 0° bis ca. 20° (also weit außerhalb des Sehfeldes) einnimmt. Durch Tiefer- oder Höherhalten (also oberhalb bzw. unterhalb der Lampe) sowie durch Drehen des Fernglases um die optische Achse bzw. eine dazu parallele Achse lassen sich beliebige Lichteinfallswinkel simulieren. Das sagt viel mehr aus als nur ein großflächiger heller Himmel über einem dunklen Motiv (was ich natürlich auch prüfe). Denn mit meinem Lampentest kann ich ggf. recht präzise lokalisieren, aus welcher Richtung ein starker Lichteinfall kritisch werden kann, weil es z.B. zu Spiegelungen im Prismensystem oder an glänzenden Metallteilen im Tubus kommt.
Absichtlich habe ich alle meine Berichte mit „Erfahrungsbericht“ und nicht mit „Test“ überschrieben, weil ich mit dem Aufwand, den ich mir neben meiner beruflichen Arbeit (und ohne Bezahlung!) für so eine Untersuchung leisten kann, keinen wirklich vollständigen Test liefern kann. Es ist daher gut und erwünscht, daß weitere Erfahrungen von Besitzern oder Benutzern der vorgestellten Ferngläser hinzugefügt werden, was normalerweise „Ergänzungen“ und nur dann „Korrekturen“ wären, wenn ich etwas Falsches geschrieben hätte, das zu berichtigen war. Als nützliche Ergänzung (nicht Korrektur) kann ich Ihren Hinweis auf das Verhalten der Gummiarmierung bei Wärme gern akzeptieren, denn bei den zur Zeit herrschenden Temperaturen zwischen 4° und 9° draußen und ca. 20° bis 21° drin konnte ich derartige Mängel nicht feststellen. Allerdings wäre Ihre Ergänzung noch nützlicher, wenn Sie konkret schrieben, was Sie mit „unangenehm“ meinen. Schwitzt die Hand, entstehen unangenehme Gerüche, bekommen Sie einen Ausschlag, wird die Gummioberfläche klebrig, färbt die schwarze Farbe ab – oder was sonst ist Ihnen denn unangenehm?
Da ich nur das Modell 8x32 prüfen konnte, habe ich mich zum 10x32, 8x42 und 10x50 NICHT äußern können. Eine Aussage wie „nicht zu empfehlen“ hätte ich nur aussprechen können, wenn ich in der Lage gewesen wäre, es nach Prüfung auch dieser Ferngläser konkret zu begründen. Deshalb war im Titel meines Beitrags auch nur das „Vixen Apex Pro 8x32“ und kein anderes Vixen-Fernglas genannt.
Walter E. Schön