Liebe Forenten,
nach vielen Jahren des passiven Mitlesens in diesem sehr inspirerenden Forum möchte ich mich auch als ¨Fernoptik-Verrückter¨ outen und für die vielen guten Beiträge und Diskussionen bedanken. Das Mitlesen hat mir schon viele Anregungen gegeben. Heute melde ich mich mit einem eigenen Beitrag, der etwas an die laufende Diskussion zum Leica Monovid 8x20 anknüpft.
Ich möchte auf das Monokular Vixen ARTES HR 6x21 ED (http://www.vixen-optiken.de/produkte/monokulare/?mobile=1) aufmerksam machen, das ich seit zwei Wochen mein Eigen nenne und das ich seitdem ständig mit mir trage. Im Internet findet man außer einem chinesischsprachigen Vergleich mit dem Vixen-Monokular 6x16 keine Besprechung, daher berichte ich ein wenig, kann dabei allerdings nicht den hohen Ansprüchen mancher Forumstester gerecht werden.
Innerhalb des Vixen-Programms gehört dieses Mono mit ARTES zur hochwertigsten Baureihe und weist dementsprechend Merkmale wie vollständige Mehrschichtvergütung, ED-Objektiv oder dielektrisch beschichte und phasenkorrigierte BaK4- und SK15-Prismen auf. Ich empfinde die 6-fache Vergrößerung als optimal für kleine Monokulare, die nicht so ruhig wie Binokulare gehalten werden können. Durch das 21 mm-Objektiv ergibt sich eine sehr angenehme Austrittspupille von 3,5 mm. Das Bild ist bis in die einbrechende Dämmerung hell, konstrastreich und farbneutral. Die Bildschärfe ist sehr hoch, auch die Randschärfe ist akzeptabel. Wie durch das ED-Glases zu erwarten, ist die chromatische Abberation nur am Rand des Sehfelds ganz leicht bemerkbar (Stromleitung vor freiem Himmel). Der nächtliche Blick auf starke Lichtquellen oder an ihnen vorbei zeigt, dass die Reflexunterdrückung gut funktioniert.
Im Vergleich zum meinem Zeiss-Monokular 6x18 gewinnt es ganz deutlich: 10° größerer subjektiver Blickwinkel (Sehfeld auf 1000 m: 152 m, entspricht 8,7°), Helligkeit und Farbwiedergabe sowie Randschärfe sind erheblich besser. Allerdings ist das Zeiss-Mono leichter (58 g vs. 147 g) und hat einen besseren Nahpunkt (30 cm vs. 60 cm). Insgesamt merkt man aber, dass sich Zeiss bei den Monokularen auf alten Lorbeeren ausruht.
Das verhältnismäßig hohe Gewicht des Vixen, an das man sich schnell gewöhnt, ist eine Folge der sehr soliden Bauweise, die ganze Verarbeitung wirkt extrem hochwertig. Das Gerät ist nur spritzwasserdicht, möglicherweise eine Folge des großen Fokus-Bereichs. Nur die beiliegende Tasche ist nicht sehr praxisgerecht, hier ist die gut passende Tasche des 8x20-Monos von Zeiss die bessere Alternative. Zusammenfassend möchte ich eine klare Suchtwarnung aussprechen, es ist ein großes Vergnügen, jederzeit eine derartig hochwertige Fernoptik zur Hand zu haben.
Am Schluss wünsche ich allen Lesern schöne Weihnachten und alles Gute für 2015,
Christian