Quantifizierung von Abbildungsfehlern - Experiment 2 Geschirrtuch
Ziel:
erleichterte Erkennung von Abbildungsfehlern, Ausschluss von Subjektivität bei der Beurteilung von Schärfe - leicht verwechselbar mit Schärfeneindruck
Vor Weiterlesen meines Textes unbedingt zuerst das lesen: [
de.wikipedia.org]
Da mit der Forensoftware Links mit Umlauten offenbar nicht funktionieren, Google hilft: "wiki schärfe schärfeneindruck fotografie"
"Versuchsaufbau" (schreibe ich besser mal in Anführungszeichen ;-)
- trüber Tag, vollständig und gleichmäßig bedeckter grauer Himmel ohne Auflockerungen (Normwetter für nachvollziehbare Tests und Wanderungen ohne Transpiration)
Sonnenschein für Fernglastests mag ich nur für Beurteilung der Gegenlichtempfindlichkeit (Reflexe imn Glas).
- Wäscheständer mit mehreren einfarbigen Frottiertüchern, unterschiedliche Farben verschiedener Frottiertücher
- zur Vermeidung von Verwechslung Schärfe-Schärfeneindruck einfarbige Handtücher mit signifikanten Spektralfarben gewählt: rot, grün, blau, als Summenfarbe weiß
- Physiognomie Tester: keine Brille (nur Lesebrille 1,5 dpt notwendig, Dioptrienausgleich nahezu 0, Alter 50+)
- wegen erhofftem Erkenntnisgewinn 2 relativ gleiche Gläser und 1 völlig unterschiedliches Glas:
Dachkantprismengläser Minox HG 8x43 BR, Noblex 8x42, sowjetisches Porro BPZ5 8x30 (Ende der 80er Jahre gebaut)
- Beobachtungsentfernung (Abstand meines Gartenstuhles zum Wäschestaänder) ca. 40 m
Ergebnisse:
Unterschiede bezüglich Helligkeit, Randschärfe und Kontrast der Gläser lassen sich wunderbar erkennen. Die Dunkelheit des alten Porros 8x30 gegenüber modernen Dachkantprismen-Gläsern 8x42 war frappierend.
Eine Veränderung des Beobachtungsabstandes für erhoffte Quantifizierung bei 3/4 des Sehfeldes ist nicht eindeutig.
Die Struktur des blauen und roten Frottiertuches ist schwieriger zu erkennen, diese Farben reflektieren weniger Licht als helle Farben.
Für diesen Test sind Beobachtungsentfernungen von etwa 40 m notwendig, nicht jeder hat einen großen Garten. Vorschlag: In die Natur gehen und keine Frottiertücher sondern kleine Waschlappen mit ähnlicher Struktur und Farbe wie o. g. Frottiertücher sowie Wäscheklammern dafür mitnehmen. Wo, wie und wer aufgehangen wird, bleibt der hoffentlich vorhandenen persönlichen Intelligenz und hoffentlich nicht vorhandenen Depression überlassen.
Verbesserung des Tests:
Man stehle der hoffentlich noch geliebten Ehefrau ein Geschirrtuch blau-weiß. Mein "Diebesgut" ist im Muster/Karos unterschiedlich strukturiert. Die feinsten Strukturen erkennt man in einer Beobachtungsentfernung von etwa 10 Metern. Beginn (im Sehfeld) und Größe der Randunschärfe sind gut und leicht erkennbar. Ein kariertes blau-weiß-Muster hat waagerechte und senkrechte Linien bzw. ein Gitter. Sehr hilfreich, eindeutige Kanten des Musters, eine Verwechslung von Schärfe, Schärfeneindruck und Kontrast kaum möglich.
Nun beurteile ich mal "praxisnah" die 3 Gläser:
Porro BPZ5 8x30 gefertigt Ende der 80er Jahre
(wahrscheinlich Mehrfachvergütung analog Jenoptem von Carl Zeiss Jena - weil braun-violette (nicht blaue) Oberfläche von Objektiven UND Okularen im Gegenlicht)
Randunschärfe ab 2/3 des Sehfeldes, geringe Ausprägung, auffällig geringe Helligkeit
Kontraste in Entfernung 500 m miserabel, braune Fichtenzapfen vor grünen Fichtenzweigen kaum wahrnehmbar (nur durch die Dachkanten kenne ich jede Zapfe mit Namen)
wahrscheinlich kein Defekt - beide Tuben etwa gleich dunkel
Da mitterweile die Sonne durch Wolken lächelt (Gegenlicht), extrem starke Reflexe im Glas sichtbar und auffälig gegenüber den Dachkanten (in meinem "Versuchsaufbau" keine Reflexe)
Noblex 8x42 (Neuentwicklung oder "abgespecktes" Docter 8x42 ED?)
Randunschärfe ab 1/2 des Sehfeldes
Minox HG 8x43 BR (meines dürfte 2014 oder 2015 gefertigt sein, Serie "Black")
Randunschärfe ab 3/4 des Sehfeldes
Mittenschärfe, Helligkeit und Kontrast der modernen Dachkantgläser sind ähnlich. Das Porro verliert frappierend eindeutig am trüben Tag bezüglich der braunen Fichtenzapfen vor grünem Hintergrund der Fichtenzweige in etwa 500 m Entfernung. Mit beiden "Dachkanten" hell und kontrastreich sichtbar.
Schlussfolgerungen:
Auch wenn dadurch wieder keine Quantifizierung möglich ist, verhelfen genannte Tests zu besserer Einschätzung von Schärfe vs. Schärfeneindruck vs. Kontrast. Nochmals der Hinweis auf oben gennannten Link zu Wikipedia bzw. Suchmaschine des fgeringsten Misstrauens zu "wiki schärfe schärfentiefe fotografie".
Leicht zu realisieren und mit guten Unterstützung für subjektive Fernglasvergleiche bezüglich Mittenschärfe, Randunschärfe und Kontrast ist ein billiges, leicht erhältliches, blau-weiß-kariertes Geschirrtuch mit unterschiedlichen Gewebestrukturen in den Karos. Notwendige Beobachtungsentfernung 10 +/-2 Meter. Vergleichstests mit einem beschriebenen Geschirrtuch könnten schon eine gewisse, praxisnahe "Standardisierung" von Fernglastests bezüglich Randunschärfe und Kontrasten ermöglichen. Vielleicht nimmt man auch die Beringung eines Vogels? Diese Ringe sollten ebenfalls leicht und billig erhältlich und deren Beschriftung praxisnah und in geringer Entfernung beobachtbar und einschätzbar sein. Aufgrund der wohl halbwegs einheitlichen Größe könnte die Erkennbarkeit der Beschriftung solcher halbwegs gleich großen Ringe zur Standardeinschätzung von Ferngläsern in gewissen Foren werden?
Was Persönliches:
1. Mein Ärger von gestern ist abgeklungen, ich führe die angekündigten Experimente durch. Ich beantworte ab sofort nur noch sinnvolle Beiträge zum Thema laut Überschrift. Es gibt ja nicht nur die ewig-gestrigen Vorstände des Karnickelvereins in ihren ballonseidenen Trainigsanzügen, sondern auch stille Mitleser, Leute die mittels Suchmaschinen recherchieren und nur lesen, etliche intelligente und schon deshalb nette Forenmitglieder, die was Interessantes antworten ... .
2. Für die Heckenpolizei habe ich gestern einen imho perfekten, weil besonders lecker stinkenden und nicht per Forenregeln oder StGB/BGB angreifbaren Köder ausgelegt (Bergpredigt), die Heckenpolizei wird sich hoffentlich mit ihrem offtopic nur darauf stürzen, Millionen Fliegen können ja nicht irren - und wir lachen "gezielt" beim Nur-Lesen - 1 Spezial-Thread mit Köder für Gourmets mit dem IQ einer Schmeißfliege.
3. Letztes Experiment erfolgt bezüglich einer Quantifizierung der Auflösung, z. B. mit Siemensstern: [
de.wikipedia.org]
Muss mal sehen, wie ich den korrekt ausdrucke, eine sinnvolle Beobachtungsentfernung ermittle und welche Ergebnisse die Auswertung bringt.
Interessehalber eine Bitte an hilfsbereite Forenmitglieder, die ein modernes Dachkantprismen-Glas 8x42 UND ein Jenoptem/Deltintrem 8x30 von Carl Zeiss Jena besitzen:
Sind Fichtenzapfen an einem trüben Tag mit gleichmäßig bedechtem, grauen Himmel in einer Beobachtungsentfernung von etwa 500 Metern mit einem Porro 8x30 von CZJ auch kaum sichtbar, mit einem modernen Dachkantprismen-Glas 8x42 jedoch hell und kontrastreich und sofort "ins Auge fallend"?
Edit:
Übersehene Rechtschreibfehler nach einigen Korrekturen meinerseits dürfen nach Lesen meiner Threads ohne eingeklagte Urheberechtsverletzungen/Abmahnungen selbst verwendet weden. ;-)
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.19 10:18.
