heute kam nun das ersehnte neue FG direkt von Store.Canon an. Das Auspacken verläuft weit spektakulär als dies z.B. Zeiss oder Leica gestalten haben. In der Box liegt das Glas in einer Luftpolster-Folie, darin dann die Tasche, die - nochmals mit einer Folie eingeschlagen - das FG umschließt.
Die Tasche ist von der Machart zwar formschön und mit anmutig wirkenden Materialien gefertigt, jedoch eher als gepolstertes Verstaubehältnis konzipiert, denn als "Bereitschaftstasche" - Tragegurt oder Gürtelschlaufen sind nicht vorhanden.
Darin nun das FG - es wirkt klein und bauchig. Die "Bauchigkeit" wird oben in der Mitte des FG-Körpers so unterbrochen, dass die vorderen Fingerglieder von Ring- und Mittelfinger wie um eine kleine Kante greifen - damit liegt der Zeigefinger zum Bedienen der Stabilisierung schon mal an der richtigen Stelle und das gesamte FG sicher in den Handballen. Man hat aufgrund dieser funktional strukturierten Form wenig "Haltungs-Alternativen" wie z.B. bei FG mit Durchgriff.
Angenehm - das geringe Gewicht!
Erster Einblick - erster Schock! Was war das denn? Gelbe CA-Werbe-Optik? Kann nicht sein! Abgesetzt, nochmal reingeschaut: gleiches Bild. Abgesetzt: Ja freilich, die Okularmuscheln sind ja genau jene "außerirdischen", wie mal jemand so treffend formulierte! Also Glas nochmal angesetzt und dann mit viel Kraft in die (wahrscheinlich tiefsitzenden) Augenhöhlen gedrückt - na also, geht doch: Gelbschleier weg. Aber nach wenigen Augenblicken des Durchsehens hinterlassen die viel zu harten, an Unförmigkeit kaum überbietbaren Augenmuscheln weiße Kreise im Gesicht. Nee, Canon. Diese Augenmuscheln, die schon bei den Vorgängern für zahlreiche Weherufe sorgten, bieten bedauerlicherweise die Fortsetzung anatomischer "Besonderheiten". Wenn wenigstens ein weicheres Material benutzt worden wäre ... Folglich wird der Griff zur Schere nicht erspart bleiben, um eine geometrische Kompatibilität des Augenkontaktes herzustellen - das tut weh bei einem nagelneuen Glas!
Fehlend: Gewinde vor den Objektivlinsen. Ich fand dies z.B. beim 15x50 gut, um per aufgeschraubten HD-Filtern einen zusätzlichen Schutz der Linsen zu montieren.
Das Batteriefach liegt unten in der Mitte parallel zur optischen Achse. Der Zugang wird im Handling zwar erleichtert, mutet aber fragiler an als z.B. beim 15x50, wo die Batterien quer zur optischen Achse im Körper verschwinden und per Deckel mit Bajonettverschluss verborgen werden. So richtig "Klack" machts auch nicht, wenn man das Fach schließt. Es ist eher ein Zudrücken. Man kann nur hoffen, dass der gewählte Kunststoff seine Elstizität recht lang behält.
Endlich - das (light)-stabilisierte Bild: Edel + scheinbar flimmerfrei! Der Stabi ist in zwei Regimen per zwei separaten Schaltern mit geometrisc fühlbar unterschiedlichen Konturen zuschaltbar, wovon der erste für "normales" Zittern sein soll, der zweite für "erhebliches" Gewackel. Hierzu und zu weiteren, vor allem optischen Belangen werde ich alsbalb berichten. Bedauerlicherweise bin ich die nächsten Tage erstmal auf einer etwas anspruchsvolleren Dienstreise, so dass Zeit und Vergleichs-Gelegenheiten gegen Null gehen.
Bis dahin, gespannte Grüße,
Holger