Wenn Du Vertriebsleiter bist, dann brauchst Du Umsatz. Das steht so in Deinem Vertrag und ist obendrein Teil Deiner Kohle.
Damit steht Dein Entscheidungshorizont fest, kurzfristig, sehr kurzfristig.
Du wirst den Händler gut finden, der die meisten Umsätze macht. Wie er die macht, kann Dir egal sein, denn Reklamationen bearbeitet jemand anderer und Image ist einer dieser soften Begriffe, hinter dem sich jeder denken kann, was ihm gefällt.
Also darf jeder Händler machen was er will, solange er nur verkauft. Eingangskontrollen seitens der Hersteller führen nur zu Mehraufwand, Minuspunkt.
Sorgfältige Beratung könnte pro Wettbewerbsprodukt sprechen, Minuspunkt.
Du glaubst, der Mann wäre der obersten Etage aus Versehen durchgerutscht? Keine Chance, die denken auch nur bis zum Vertragsende, so läuft das System.
Firmenphilosophie? Verpflichtung auf den großen Namen? Hochglanzpapier, weiter nichts als Hochglanzpapier.
Wenn Du die Kreise der schwarzen Schafe unter den Herstellern und Händlern stören willst, dann geht das nur von Kundenseite her. Nur die Kunden haben ein Interesse an guten Produkten, die Hersteller nur an gutem Geld.
Aber jetzt kommt das Problem, Kunden wollen es nur billig, ihr gutes Recht, aber mit Auswirkungen. Erste Auswirkung, daß Verhalten der Manager, egal wer Huhn oder Ei war, zweite Auswirkung, die Aldisierung des Handels, weil schlechtere Leistung ist billiger zu erbringen.
Ich plädiere daher dafüf, ruhig Ross und Reiter zu nennen. Wenn das aus juristischen Erwägungen nicht hier sein kann, dann vielleicht informell über die E-Mailadresse.
Dann kann es eventuell sogar sein, daß wir die positiven Händler etwas stärken und über die üblen informieren.
Also vergiß die Hersteller, die wollen Umsatz und sonst nichts.