Hallo Herr Schön,
der Erfinder des Adapters zur Bewertung des Brillenträger-Sehfelds war m.W. Adolf Weyrauch von Zeiss Oberkochen. Ich denke schon, dass ihm, der auch die mechanische Stabilisierung des 20x60S erfunden hat, durchaus bewusst war, dass es unterschiedliche Brillen und Augen sowie HSAs (übrigens Hornhaut-Scheitelabstand und nicht Haupt-Scheitelabstand) gibt.
Auch wenn seine Methode Unzulänglichkeiten hat, ist es aber besser, Sie haben eine standardisierte, internationale (!) Messmethode als gar keine! Zumindestens garantiert sie eine Vergleichbarkeit in unabhängigen Produkttests, wenn auch kein Hersteller verpflichtet ist, sich danach zu richten; außer, er wirbt damit.
Der Adapter ist auch im Prinzip nur an europäische Gesichtsformen angelehnt. Asiaten lächeln nur darüber.
„Brillenträgertauglichkeit“ wird im Übrigen nicht nur bei 100% Sehfeld für Brillenträger versprochen, sondern auch schon bei kleineren Werten, vielleicht ab 85%. Über den unteren Grenzwert besteht leider noch keine Einigkeit.
Herr Mettich wird vielleicht froh sein, dass es auch eine international genormte Messmethode zur Bestimmung des Nahabstands gibt. Hierin ist nämlich ausdrücklich die Rede davon, dass aus dem Okular parallele Strahlenbündel, wie aus dem Unendlichen (also für entspannte Augen) austreten sollen, und die Akkomodationsfähigkeiten des Auges somit, wie Sie richtig bemerkten, nicht mit einzubeziehen sind. Gemessen wird der Abstand von Objektiv bis Objekt.
Viele Grüße, Infinity