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Re: Zeiss Victory 10 x 56 FL, ein erster Vergleich

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Rolf Eggert
25. März 2006 08:40
Ein paar Ergänzungen.
Wer eine leichte Antwort auf das Ultravid 10 x 50 erwartet hat, der wird beim ersten Anfassen überrascht, ja vielleicht sogar enttäuscht sein. Das Glas ist schwer und tendiert auch vom Fassen eher in Richtung 10 x 50 SLC. Ich mag dieses Gefühl von Solidität, dagegen wird meine Frau dieses Glas nie in ihr Herz schliessen, es ist zu groß und zu schwer.
Wie Herr Andrissen schon beschreibt, ist der Zugewinn zum Vorgänger ganz erstaunlich. Ich hätte nicht gedacht, daß sich da noch so deutliche Verbesserungen zeigen würden, war ich doch bisher der Meinung, der Fortschritt sei hier eine Schnecke. Also haben im Nachhinein alle die Recht bekommen, die das alte 10 x 56 für nicht mehr zeitgemäß angesehen haben? Soweit würde ich dann doch nicht gehen, denn am Tag war das bisherige 10 x 56 der König der schwierigen Beobachtungsbedingungen. Man sehe sich nur die 56mm Wettbewerber an.
Aber mit einem Schlag ist der König, ist das Victory von gestern.
Ich habe den direkten Vergleich zwischen dem 10 x 50 Ultravid, dem 10 x 56 Victory und dem 10 x 56 Victory FL gemacht und anschliessend trotz verlockendem Preisnachlaß für das alte Victory das neue FL genommen.
Wie Andrissen schon schreibt ist die leichte Verzeichnung zum Rand hin geblieben, die sich aber in dieser Ausprägung auch bei den anderen Gläsern zeigt.
Hier kommt aber der "störende" Effekt hinzu, daß die Bilddefinition auch am Rand viel ordentlicher geworden ist. Immer noch ist die Abbildungsleistung am Rand schlechter als in der Mitte, aber wenn der Vergleich erlaubt ist, die Randbereiche des 10 x 56 Victory FL bilden ungefähr so gut ab, wie der Zentralbereich des Ultravid 10 x 50 von Leica und viel besser als der Zentralbereich des alten Victory 10 x 56.
Dies ist besonders deutlich bei der Wiedergabe blasser Farbtöne, wie man sie an einer leicht verschmutzten Hauswand finden kann. Ich würde behaupten, die Bilddefinition kann bei gutem Licht mit der des 10 x 42 Victory FL mithalten und ist bei nachlassendem Licht ein ganzes Stück besser. Bekanntlich ist die Konstruktion großer Ferngläser viel schwieriger, hier muß man aber ein 2+ vergeben.
Der Test nach Walter E. Schön gegen ein weisses Blatt Papier bei Sonnenlicht ergab ein sehr helles, eher kühles Weiß. Dagegen waren alle anderen Gläser, auch das 10 x 42 Victory FL regelrecht dunkel zu nennen. Das alte Victory ist grüngelb verfärbt, das Ultravid 10 x 50 im Vergleich etwas zu rötlich, das 10 x 42 ebenfalls eher bläulichweiß. Was kann man mehr sagen, als das ein großes Glas mit den entsprechend längeren Glaswegen auf und über der Leistungsfähigkeit des kleinen Bruders ist.
Es wird hier weniger interessieren, aber ich bin dann extra noch in die Eifel gefahren um das Fernglas am Himmel zu erleben. Jetzt ohne direkten Vergleich.
Die offenen Sternhaufen sind ein gutes Testobjekt, wenn man die Punktabbildung über das ganze Bild bewerten möchte. Die Sterne sind punktförmig, am Rand zeigen die Punkte ganz feine unregelmäßige Ausbrüche, ich habe aber am Rand noch nie so wenig Beeinträchtigung erlebt wie hier.
Sirius oder Rigel zeigen keinerlei Farbsaum, selbst diese hellen Sterne werden ohne Spitzen dargestellt, die Farbunterschiede wenn man ein wenig nach weiten Mehrfachsystemen sucht, sind sehr klar und gut zu sehen.
Mit dem 3 x 12 aufgesetzt zeigt Saturn einen sauber konturierten Ring, Saturn zeigt weder Geisterbilder noch irgendwelche Farbsäume, auch am Rand nicht.
Orion wird sehr sauber differenziert dargestellt. Der Nebel ist ja nicht einfach, der Schritt vom Klecks den jedes Bresser zeigt zur Detailerkennung muß erst einmal gebracht werden.
Der obligatorische Test in die Straßenlaterne zeigt keine Geister, egal unter welchem Winkel und so geringe Überstrahlungen, wie ich es mir nicht vorgestellt hätte. Die Fremdlichbelastung ist gering, wir fanden ein Maximum bei einem Winkel von ca. 20-30°, ich hatte bisher aus beruflichen Gründen keine Möglichkeit, diesen Test am Tag zu wiederholen.
Was stört ist der massive und platzraubende Stativadapter. Plump und groß, wie er ist, fragt man sich unwillkürlich, was Zeiss denkt, wie man dieses Unikum einsetzen und transportieren soll. In Zeiten, wo jeder Mittelklassewagen über ein elegantes Klappdach verfügen kann, bietet Zeiss seinen Kunden dieses Ding an. Vorschlag, Seminararbeit Industriedesign an einer FH und es kann nur besser werden. So wie jetzt ist dieser Halter aber sicher nicht verkaufsfördernd.
Die Augenmuscheln wurde im Vergleich zu den Vorgängern etwas modifiziert. Es war nicht so leicht, das 3 x 12 anzubringen, aber wer es dann geschaft hat, wird mit einer sehr guten Wiedergabe belohnt. Eine Amsel auf dem Gartenzaun formatfüllend und selbst bei dieser vergrößerung noch hell genug.
Bei dieser optischen Qualität muß man sicher nicht lange auf eine noch stärkere Vergrößerung warten. Ich bin mal gespannt ob es wieder 12x oder gleichziehend mit Swarovski 15x werden.
Gut gemacht Zeiss Sport Optics.

Rolf Eggert
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Zeiss Victory 10 x 56 FL, ein erster Vergleich

Marco Andrissen 10671 24. März 2006 19:58

Re: Zeiss Victory 10 x 56 FL, ein erster Vergleich

Rolf Eggert 4161 25. März 2006 08:40

Re: Zeiss Victory 10 x 56 FL, ein erster Vergleich

Peter Kugler 3248 04. April 2006 09:01

Re: Zeiss Victory 10 x 56 FL, ein erster Vergleich

Carsten Pfennig 3395 26. März 2006 09:27

Re: Zeiss Victory 10 x 56 FL, ein erster Vergleich

Mario Werner 3878 13. April 2006 08:37

Re: Zeiss Victory 10 x 56 FL, ein erster Vergleich

Achim 3162 13. April 2006 16:09

Re: Zeiss Victory 10 x 56 FL, ein erster Vergleich

Sascha 3118 13. April 2006 16:21



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