Vielleicht erzähle ich jetzt vielen, die hier lesen, nichts Neues - in diesem Fall bitte ich um Nachsicht.
Der von mir angeleierte Thread über das "ach so schwere" Swarovski-Glas hat mich nun im Nachhinein auf den Gedanken gebracht, auf eine Verwendungsmöglichkeit eines Fernglases hinzuweisen, die meiner Erfahrung nach weniger gebräuchlich ist.
Neben meinem Interesse für Vögel und auch andere Tiere in Feld und Flur bin ich eigentlich "haupthobbymäßig" Botaniker. Ein Glas, so zwischen 7x und 10x, kann einem Wege ersparen und obendrein die Natur schonen, wenn es darum geht, blühende Pflanzen zu identifizieren, die so etwa 10 bis 50 Meter entfernt vom Wegesrand stehen.
Dabei geht es weniger darum, diese Pflanzen eindeutig zu bestimmen, das ist auf diese Weise in kritischen Fällen natürlich nicht möglich. Was aber immer geht, das ist der Ausschluss bestimmter Arten - so dass man sich nicht die Mühe machen muss, näher hinzugehen! Manche Feuchtwiese, mancher Trockenrasen wird dafür dankbar sein.
Warum ich das schreibe, obwohl es banal zu sein scheint? Nun, nicht nur einmal ist es mir passiert, dass Botaniker-Kollegen erstaunt ausriefen: "Mensch, auf die Idee bin noch gar nicht gekommen!", als ich ein Blümchen in gewisser Entfernung mit dem Fernglas anpeilte. Die hatten auch bis dahin auf botanischen Exkursionen meist ihr Fernglas zuhause gelassen, nach dem Motto: Pflanzen laufen oder fliegen ja nicht weg - da kann ich auch hingehen. Sicher kann man, doch man muss nicht immer!
Noch ein Letztes: Für diese "Fernrohrbotanik" eignen sich die kleinen, faltbaren Gläser recht gut, denn man ist ja praktisch immer bei hellem Tageslicht unterwegs.
Gunther Chmela