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Ihre Eindrücke könnten auf das Zusammenspiel von Kontrast und Auflösung zurückgehen

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22. August 2008 18:54
Hallo Herr Brücker,

ich kann Ihnen zu Ihren Beobachtungen eine Spekulation anbieten, die Ihren Widerspruch erklären könnte und darauf hinausläuft, dass es nur ein scheinbarer Widerspruch ist.

Sie betriftt den Zusammenhang von Kontrast (Helligkeitsunterschied) und Auflösung (Schärfe, Trennung nah beieinanderliegender Details). Wenn mann eine Optik auf diese Fähigkeiten untersucht, stellt man fest, das mit zunehmender Feinheit der Bildstrukturen auch deren Kontrast abnimmt. Das hat damit zu tun, dass keine Optik der Welt das Licht eines winzigen punktartigen Objektdetails perfekt in einem korrespondierenden Bildpunkt bündeln kann, wie es für ein perfektes Bild nötig wäre. Ein wenig Licht gelangt immer um diesen Punkt herum an einen eigentlich "falschen" Ort im Bild, der Bildpunkt wird ein wenig aufgebläht, Sie kennen vielleicht den Begriff Zerstreuungskreis. Wie groß diese Aufblähung ausfällt, wie sie mit der abzubildenden Detailgrösse variiert, hängt von der Güte und der Auslegung eines Optikdesigns ab. Die Art und Weise, wie der Kontrast zu höherer Auflösung hin abfällt kann sehr verschieden sein. Es gibt Objektive mit brilliantem Kontrast bei gröberen Strukturen, die schon bei nur etwas feineren Strukturen schnell flau werden, es gibt Objektive mit vielleicht ähnlichem oder minimal geringerem Kontrast bei gröberen Strukturen, bei denen sich dieser Kontrast bei feinerer Auflösung aber nur wenig abschwächt, sondern weiter relativ hoch bleibt. Je höher der Kontrast zu feineren Strukturen hin bleibt, umso besser und teurer das Objektiv.

Das menschliche Auge hat die strukturbedingte Eigenart, bei einer bestimmten Auflösung einen möglichst hohen Kontrast besonders gut zu finden, ein Bild in dem viele Strukturen diese Kombination zeigen wird als brilliant empfunden. (Die Auflösung, bei der das Auge diesen hohen Kontrast gerne hat liegt meines Wissens bei 6-10 Linienpaaren pro mm) Es gibt also ein sinnesphysiologisches Optimum für einen brillianten Bildeindruck. Wird die Auflösung eines "optimalen" empfundenen Bildes noch weiter erhöht, und nimmt dabei optikbedingt der Kontrast in feinen Bildpartien etwas ab, ist das Bild zwar detailreicher, erscheint dem Auge aber weniger brilliant. Diese Kontrastabnahme bewertet das Wahrnehmungssystem stärker negativ als den Auflösungsgewinn positiv, denn es hat eine Vorliebe für Kontrast. Ein kontrastreiches aber weniger aufgelöstes Bild in der Nähe der optimalen Kontrast/Auflösungskombination kommt einem brillianter vor, als ein höheraufgelöstes aber flaueres Bild. (Das ist auch der Grund, weshalb früher Filme wie der legändäre Kodachrome 25 Diafilm ein visuell so brilliantes Ergebnis lieferten. Dieser Film hatte die Eigenart, ziemlich genau in der Gegend des für das Auge optimalen Kontrast/Auflösungsverhältnisses den Kontrast physikochemisch sogar etwas zu erhöhen, er lag dort im Bild tatsächlich dann sogar höher(!) als an der korrespondierenden Stelle im Objekt selbst, der Film wirkte in diesem Bereich kontrastübersteigernd.)


Wenn Sie mit dem Meopta Vögel anschauen, deren feinste Gefiederdetails für den Bildeindruck wichtig sind, kann es also gut sein, dass das Glas für diese feinen Strukturen zu wenig Kontrast liefert, weniger als eines Ihrer anderen Spitzenmodelle. Schauen Sie hingegen andere Tiere an, deren Körperoberfläche weniger feine Details aufweisen, so daß Ihre Wahrnehmung eher an deren gröberen Strukturen und Umrissen interessiert ist, kann das Meopta dann seinen für gröbere Strukturen weit besseren Kontrast demonstrieren, der hier dem eines Spitzenglases vielleicht nicht nachsteht, und Sie dann zufriedenstellen. Vielleicht spielt auch die kontrastmindernde Streulichtanfälligkeit des Glases eine Rolle, Vögel beobachtet man ja häufiger als andere bodennahe Tiere im Gegenlicht.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.08.08 19:21.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Meine Entscheidung pro 10x42 FL hat sich bestätigt.

Marius Tenhagen 4013 21. August 2008 11:05

Danke für den Bericht.

OhWeh 1213 21. August 2008 11:28

Danke auch von mir

Walter E. Schön 1337 21. August 2008 16:32

...und von mir....

Frank 1197 21. August 2008 18:07

Re: Meine Entscheidung pro 10x42 FL hat sich bestätigt.

Heiner Flossdorf 1185 22. August 2008 14:15

Re: Meine Entscheidung pro 10x42 FL hat sich bestätigt.

Michael Brücker 1204 22. August 2008 16:25

Ihre Eindrücke könnten auf das Zusammenspiel von Kontrast und Auflösung zurückgehen

konfokal 1149 22. August 2008 18:54

Re: Ihre Eindrücke könnten auf das Zusammenspiel von Kontrast und Auflösung zurückgehen

Michael Brücker 1129 23. August 2008 10:13

Meopta ist sicher keine schlechte Adresse

konfokal 1219 23. August 2008 12:42

Re: Meine Entscheidung pro 10x42 FL hat sich bestätigt.

Manfred Busch 1134 29. August 2008 14:45

Zwei Gläser für Paare; ein 10x42 und ein 8x20?

Frank 1315 29. August 2008 15:37



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