Hallo Herr Fremerey,
Jan Fremerey schrieb:
> Gerade in diesem Fall gilt m.E. die Abhängigkeit mit der 4. Potenz, denn hier hat man entsprechend dem Quadrat des Optikdurchmessers mehr Licht in einem entsprechend dem erhöhten Öffnungsverhältnis verkleinerten Airy-Scheibchen.
Ich nehme jetzt mal an, Sie stimmen mir zu, dass wir mit boden-gebundenen Teleskopen lediglich den seeing-limitierten Fall vorliegen haben. Typischerweise sind das Abbildungs-Verhältnisse, bei denen wir nicht annehmen sollten, dass der Airy Durchmesser des Sterns von Bedeutung wäre. Ferner betrachte ich eine typisches Öffnungsverhältnis, wie das, das Sie oder ich normalerweise benutzen. In diesem Fall liegen Brennweiten bei 1.5-4 Meter, die Sterne sind durch die Luftunruhe aufgeweitet, flächig abgebildet. Wir betrachten für diesen Fall ein Teleskop, dessen Öffnung wir vergrößern, während wir die Brennweite beibehalten. Daher bleibt die Fläche des abgebildeten Sterns (Punktlichtquelle) auf dem Chip erhalten. Nur die Intensität wächst mit der Zunahme der Öffnung. Für diesen Fall sehe ich keine Zunahme mit der vierten Potenz.
Ein anderer Fall ergäbe sich theoretisch, wenn ich eine Brennweite um 30 Meter oder mehr benutze, den Stern mit einer typischen CCD oder DSLR Kamera aufnehme, der Stern für diesen Fall also hoffnungslos over-sampled habe. Das ist eine typische Brennweite, die ich früher für Speckle-Interferometrie am 1-m Cassegrain des Hohen List eingesetzt habe. Für den (nicht anzunehmenden) Fall, dass wir nun keine Luftunruhe habe, dann wird hier der Fall eintreten, dass mit der Zunahme der Öffnung auch die Auflösung der Optik zunimmt. Haben wir solche Brennweiten im Einsatz, dann wird das Licht tatsächlich nun auf weniger Pixel verteilt, da durch die Vergrößerung der Öffnung sich auch die Abbildungsverhältnisse und der Stern schärfer abgebildet wird. Der letztere Fall ist nur gegeben, wenn keine Luftunruhe vorliegt, und ich die gewonnene Bildauflösung bsi einem derartigen Öffnungsverhältnis auch tatsächlich nutzen kann. Hier würde tatsächlich der Fall eintreten, dass ich mehr Licht auf weniger Pixel verteile. Das ist der Fall beim Hubble Space Teleskops und im Übrigen der Grund für seine enorme Grenzgröße verglichen mit boden-gebundenen Teleskopen.
Insofern haben Ihre Ausführungen meine eingeschränkte Zustimmung. Der letzte Fall ist jedoch nicht auf unsere Amateurteleskope übertragbar.
Viele Grüße
Thilo Bauer