Hallo Herr Fremerey,
ich habe Ihnen hier ein älteres Experiment mit Daten von Messier 51 eingestellt, welche hier im Forum auch schon gezeigt waren. Der einzige Unterschied: mich interessierte, welche Reichweite man mit dieser Auflösungssteigerung erzielen würde. Die Sternhaufen, die in den Kästchen abgebildet sind, sind jeweils mit den verpixelten Rohdaten (links), den mittels Super-Resolution gewonnenen Ausschnitten (mitte) sowie den entsprechenden Ausschnitten einer HST Aufnahme (rechts) abgebildet.
Man sollte hierzu erwähnen, dass jene Sternhaufen an der Nachweisgrenze der Langbelichtung bei etwa 19-20 Vmag liegen. Die Rohdaten wurden mit demselben Achtzöller und einer astromodifizierten Canon EOS 40D gewonnen. Es sind hier lediglich 25 Einzelaufnahmen verwendet. Die HST Abbildung gibt leider nicht die exakten Lichtverhältnisse wieder, da sie für die Presse aufbereitet ist und keine Auswertung echter Aufnahmen (welche heute sicherlich auch zugänglich und auswertbar wären) entspricht, sondern eher einem stark komprimierten Helligkeitsumfang entspricht. Es geht hier primär jedoch nur um die Bilddetails und weniger um die Helligkeiten.
Die Sternhaufen innerhalb der Galaxie erscheinen nicht nur besser aufgelöst und getrennt, sonder sogar noch in den richtigen Farben (H-II Regionen). Eben dies kann ich nun mittels Photometrie des Kugelhaufens zeigen: Man kann praktisch bis zur Grenzgröße eines gewöhnlichen Komposits auch noch eine Auflösungssteigerung erwarten. Der Vergleich HST Aufnahme mit der SR-Aufnahme zeigt dann auch, dass selbst in solchen Grenzfällen keine Artefakte rekonstruiert werden.
Mein bislang erzielter Reichweitenrekord unter Verwendung hochauflösender Bildverarbeitung ist 1996 publiziert worden in A&A: Wir lösten einen Sternhaufen in der Großen Magellanschen Wolke auf und wiesen hier Sterne mit V=18 mag nach, die aus 10x 30 Sekunden belichteten Einzelaufnahmen rekonstruiert waren. Die Aufnahmen wurden damals mit CCD von Frank Fleischmann, eigener Software (welche damals auf einem ATARI TT mit Anschluß für einen 19" Monitor lief und einiges Erstaunen unter den Technikern bei ESO hervorrief) und dem Danish 1,54m Teleskop der ESO auf La Silla gewonnen. Die Steigerung der Auflösung betrug einen Faktor 5 gegenüber dem Seeing, das wir aus den Rohbildern mit 1,5" bestimmten. Ja, ich denke, das könnte ein Fortschritt sein, vergleichbare Resultate nun mit einem 8-Zöller und einer DSLR zu gewinnen. Ich denke jedoch, die Auflösung wäre in dem gezeigten Falle nicht vergleichbar. Die 25 Einzelaufnahmen von M51 sind hier 120 s belichtet. Aus erheblich mehr kürzer belichteten Aufnahmen lassen sich im Falle von M13 eventuell doch besser aufgelöste Bilder mit ähnlicher Grenzgröße gewinnen.
Viele Grüße
Thilo Bauer
11-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.12 21:34.
