Lieber Herr Bauer,
Ihren Tagungsbeitrag habe ich mit Interesse gelesen, vielen Dank für den Link! - Inzwischen habe ich Ihr Ergebnis etwas weitergehend analysiert anhand von älteren Ergebnissen aus dem eigenen Archiv.
Hier zunächst eine eigene Aufnahme des Herkules-Clusters M13 vom 29.09.2007, die ich an meinem 6" f/20
Faltrefraktor unter Verwendung einer Verkkürzungslinse bei f/10 sowie einer Canon 20D Spiegelreflexkamera aus 10 mit jeweils 30 s belichteten Einzelaufnahmen gewonnen habe. Bis auf die sehr viel geringere Anzahl an Primärbildern und die geringere Teleskopöffnung waren also die Aufnahmebedingungen ähnlich wie im Falle Ihres hier vorgestellten M13. Wegen der etwas mangelhaften Bildqualität habe ich den Abbildungsmaßstab meiner Aufnahme deutlich geringer gewählt als Sie. Den von Ihnen gezeigten Bildausschnitt habe ich in meiner Aufnahme durch einen Rahmen gekennzeichnet, siehe erstes Bild im Anhang. Zur Beurteilung der Sternabbildung habe ich einen kleinen Ausschnitt meiner Aufnahme herausgezogen und durch 2,8-fache Nachvergrößerung auf den von Ihnen gewählten Maßstab angepasst. Unmittelbar daneben habe ich zum Vergleich einen entsprechenden Ausschnitt aus Ihrer Aufnahme eingefügt.
Das zweite Bild im Anhang zeigt den Vergleich nochmal ausschnittsweise in zweifacher Vergrößerung. Zusätzlich habe ich dort für Vergleichszwecke noch eine eigene Aufnahme von Theta^1 Orionis (Trapez) eingefügt, die allerding im Gegensatz zu unseren M13-Aufnahmen mittels Kurzzeitbelichtung und Videotechnik (1746 Frames mit jeweils 18 ms Belichtungszeit) und in diesem Fall mit meinem 10"
Spiegel gewonnen wurde.
Die gezeigte Gegenüberstellung macht deutlich, dass es Ihnen mit Ihrer Technik gelungen ist, aus im Hinblick auf die Luftunruhe (Seeing) als Langzeitaufnahmen zu bewertenden Bildern eine praktisch beugungsbegrenzte Sternabbildung zu gewinnen, mithin also den störenden Einfluss des Seeings mit datentechnischen Mitteln im Rahmen des Bildbearbeitungsprozesses weitestgehend unschädlich zu machen. Damit kommen Sie mit Ihrer Technik in einen Bereich, der bislang nur mittels Kurzzeitbelichtung und Videotechnik zugänglich erschien (vgl. Trapez). Das ist in meinen Augen ein sehr beachtliches Ergebnis, zu welchem ich Sie herzlich beglückwünsche. Ihre Technik sollte im Falle der Veröffentlichung ein breites Interesse finden.
Jan Fremerey
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.12 11:50.
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