Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Speckles aus der Mottenkiste

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

26. September 2010 14:09
Liebe Astrofotografen,

vor längerer Zeit hatte ich gelegentlich immer wieder einmal Erläuterungen gegeben zu Sachverhalten, wie sich der Einfluss des Seeing und der Brennweiten auf die fotografisch erzielbare Reichweite in Astrofotografien auswirkt. Ebenfalls hatten wir gelegentlich erörtert, welche Öffnungsverhältnisse man am Besten für die Planetenfotografie wählen sollte.

Zur Illustration, will ich hier eine recht alte Aufnahme einstellen, die ich 1994 am 1m Cassegrain des Hohen Lists gewann, mit der damals von mir gebauten Speckle Interferometrie Kamera SPICA. Es ist eine kurz belichtete Aufnahme des visuellen Doppelsterns Epsilon Bootes, dessen Daten ich kürzlich im Rahmen einer größeren Rettungsaktion von älteren Disketten umkopierte und entsprechende Leseroutinen für meine neuere Software entwerfen musste - Computer Archäologie, sozusagen. Die wesentlichen Aufnahmedaten habe ich in das Bild selbst eingetragen.

Die Aufnahme soll illustrieren, dass bei einem gewählten Öffnungsverhältnis von f/15 für den Abbildungsmaßstab für Speckle-Beobachtungen, was dem idealen Abbildungsmaßstab des Planetenbeobachters entsprechen sollte, in meinem Fall falsch gewählt wurde, was sich jedoch erst bei der Auswertung der ersten Beobachtungen ergab.

Seinerzeit haben wir gemeinsam mit der Werkstatt des Hohen List mit einfachen Bordmitteln diese Kamera SPICA konstruiert. Sie war aus optischen Elementen aus dem Sortiment von Lichtenknecker zusammengebaut, die mir Herr Prof. Geyer damals leihweise aus privaten Mitteln zur Verfügung stellte. Der CCD Detektor, eine Kamera der Fa. OES mit einem Kodak KAF-400 Sensor, selbst stammte dabei aus meinen eigenen privaten Beständen. Für die Brennweitenverlängerung auf f/30 war nun eine einfache Barlow-Linse genommen worden. Doch stellte sich nach dem Zusammenbau heraus, dass der tatsächlich erhaltene Abbildungsmaßstab nicht dem entsprach, was theoretisch über diese Barlowlinse angenommen und errechnet war. So mussten wir später mit Tubusverlängerungen arbeiten, um das optimale Sampling der Beugungsfigur des 1m Cassegrain auf dem Chip herzustellen: 2 Pixel pro Durchmesser der theoretischen Airy Disk (ideale Beugungsfigur). Hieraus kann man nun für beliebige Chipdimensionen den idealen Abbildungsmaßstab für Speckle-Beobachtungen oder Planetenbeobachtungen ableiten. Es ist f/30 mit einem Chip bei 9-10 Mikrometer Pixelabstand (oft auch als Pixelbreite bezeichnet) und kann auf andere Dimensionen umgerechnet werden. Bei 5 Mikrometer wäre es also f/15, bei 15 Mikrometer Pixelabstand ergibt sich f/45, usw.

Viele Grüße

Thilo Bauer

www.astroinformatics.de



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.10 14:13.
Anhänge:
Öffnen | Download - Speckle-Wolke-ADS-9372.jpg (131.7 KB)
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Speckles aus der Mottenkiste Anhänge

T. Bauer 2832 26. September 2010 14:09



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen