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Re: Nachträge: Venus und Saturn

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02. Dezember 2009 16:34
Hallo Herr Fremerey,

ja, es wird uns schon gelingen einen gemeinsamen Termin zu finden. Ich bin gegenwärtig mitten im Umzug und rücke etwas näher an die Voreifel. Ein wenig dunkler ist es hier schon, so daß ich Ihre Hoffnung ebenfalls hege, daß der Himmel dunkler werde im Gegensatz zum hell erleuchteten St. Augustin.

Im Grunde würde ich sogar erwarten, daß eine DSLR sauberer bezüglich des Signal zu Rauschen ist und demzufolge der Unterschied eher zugunsten der DSLR hätte ausfallen müssen. Die Erklärung mag demzufolge tatsächlich einerseits im erhellten Nachthimmel liegen, daß die DSLR den Vorsprung nicht ausnutzen kann und eher hinter der Erwartung zurückbleibt.

Die Variationen des Seeing sehe ich in den Einzelaufnahmen schon sehr deutlich in Sprüngen der Grenzgröße ab der ein Stern eben noch erkennbar ist. Diese Variationen alleine lassen schon Unterschiede zwischen einzelnen Aufnahmen von bis zu 1 Größenklasse auftreten.

Ein weiterer Grund ist wohl in den Unsicherheiten angegebener Helligkeiten der Sterne selbst zu finden. So hängt natürlich auch die Helligkeit des Saturnmondes erheblich von der augenblicklichen Distanz zur Erde ab. Bei meine eigenen Kalibrationen habe ich sehr häufig das Problem, überhaupt Sterne im Feld zu finden, deren Helligkeit einigermaßen gesichert ist. So fand ich schon bei der Auswertung meiner Aufnahmen von M51 früher ziemliche Unsicherheiten in den angegebenen Größenklassen von Feldsternen. Teils sind diese Angaben aus recht alten Publikationen, teils aus neueren photometrischen Auswertungen und gelegentlich sogar kalibriert aus HST Aufnahmen heraus entnommen.

Alles zusammen genommen bilden diese Kataloge ein recht inkonsistentes Datenmaterial, das teilweise auf moderne Detektoren gar nicht mal anwendbar ist. Bis heute haben sich Filter- und Transmissionskurven der Detektoren seit der Entstehung der jeweiligen Kataloge erheblich verändert. und auch die Standardfiltersätze für einen CCD spiegeln nur einen Teil der Wahrheit wieder, denn die farbempfindlichkeit des jeweiligen Chips streut und ist von Typ zu Typ erheblich verschieden. Manche Eichsterne wurden mit Photomultipliern gemessen, später mit den ersten prototypen der CCDs umgeeicht, manche Kataloge beziehen sich noch auf Eichmaterial aus der Zeit der Photoplatten.

Im Grunde muss man feststellen, daß die Photometrie alles andere als genau ist. Man treibt erheblichen Aufwand um die inneren Messfehler, wie Standardabweichung, Streuung der Einzelwerte zu reduzieren, ist jedoch kaum in der Lage witterungsabhängige Einflüsse innerhalb einer einzigen Nacht zu kompensieren.

Wenn man alleine sieht, daß zwischen einzelnen Messungen der Entfernungen von Galaxien gelegentlich Korrekturen von bis zu einem Faktor 10 innerhalb eines Jahrzehnts zwischen einzelnen Publikationen angebracht werden müssen (so geschehen in den 70ern an M101), stehen und fallen damit auch Theorien wie die des Edwin Hubble an der Möglichkeit einer genauen Ermittlung von Sternhelligkeiten und deren systematischer Fehler. Einem Amateur mag es gar geradezu grotesk anmuten, daß man die Kalibration von 1000 Sternen eines offenen Haufens an einem einzelnen Feldstern an einer weiter entfernten Stelle des Himmel und gemessen zu einem anderen Zeitpunkt festmacht, um exakte Daten über diesen Sternhaufen zu behaupten. Dies einfach deswegen, weil bis heute genaue und konsistente Kataloge fehlen.

Da erscheint eine Unsicherheit von 2 mag eigentlich noch recht genau.

Viele Grüße

Thilo Bauer



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.09 16:39.
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Nachträge: Venus und Saturn Anhänge

Jan Fremerey 2920 12. November 2009 00:17

Re: Nachträge: Venus und Saturn

T. Bauer 1465 27. November 2009 10:56

Re: Nachträge: Venus und Saturn

Jan Fremerey 1470 30. November 2009 20:00

Re: Nachträge: Venus und Saturn

T. Bauer 1746 02. Dezember 2009 16:34



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