Nachträge: Venus und Saturn

Erst in den vergangenen Tagen ist es mir gelungen, einige Videoaufnahmen vom Frühjahr 2009 in angemessener Weise auszuwerten.

Die im Anhang gezeigte Venus-Sichel hatte ich bereits am 18. März 2009 - kurz vor ihrer unteren Konjunktion - mit einer DMK21 an meinem offenen FH 6" f/20 Faltrefraktor bei zwischengeschalteter Verkürzungslinse (0,6x) und Grünfilter mit einer Belichtungszeit von 1/8000 s videografiert.

Das aus dem Aufnahmevideo mittels AviStack gewonnene Summenbild habe ich vor der Weiterverarbeitung in Fitswork auf 167% vergrößert, um das Objekt am Ende in demselben Abbildungsmaßstab zeigen zu können, der sich bei einer Aufnahme ohne Verkürzungslinse ergeben hätte.

Die Saturnaufnahme stammt vom 20. April 2009. Sie wurde unmittelbar im Primärfokus des Refraktors bei f/20 - also ohne Verkürzungslinse - aufgenommen und ist hier in zwei Versionen zu sehen, (1) in einer "normal" entwickelten Farbversion und (2) in einer extrem überbelichteten Ausarbeitung des grünen Farbauszugs. Während in der Farbversion neben dem Planeten lediglich der mit 8,4 mag hellste Saturnmond Titan schwach erkennbar ist, zeigt das überbelichtete Bild vier weitere Monde, wobei Mimas eine Helligkeit von lediglich 12,9 mag aufweist.

Ich war erstaunt, dass sich eine derart schwache Lichtquelle wie Mimas bei f/20 und einer Belichtungszeit von 1/30 s noch klar aus dem Hintergrundrauschen herausarbeiten lässt. Das ermutigt mich nun, demnächst die Möglichkeit der videografischen Erfassung von schwach leuchtenden Sternansammlungen auszuprobieren. Bei kurzer Belichtungszeit und dem Einsatz der bei hochaufgelösten Planetenaufnahmen praktizierten Stack-Technik erwarte ich auch bei Sternfeldaufnahmen eine Ortsauflösung an der Beugungsgrenze des Teleskops.

Jan Fremerey
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