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Erfahrungsbericht BT 30 Stereomikroskop

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Alfred Pinnow
11. Juni 2004 23:07
Das Stereomikroskop BT 30 AD besteht aus einem dicken Fuß. Im Fuß eingebaut ist der Trafo und die Durchlichtbeleuchtung mit grüntransparenter Durchlichtglasplatte.
Der Fuß ist hellgrau lackiert, die Standfestigkeit ist gut.
Am hinteren Teil links ist die Umschaltwippe für Auflicht-Null-Durchlicht. Rechts ist der Kippschalter Ein-Aus. Die Schalterpositionen sind nicht eindeutig, Kippschalter Aus und Umschaltwippe Null haben scheinbar die gleiche Wirkung.
Man kann den Boden des Mikroskopfuß öffnen und findet dort die elektrische Installation sauber verlegt und VDE-gerecht. Die Schmelzsicherung ist nicht von außen zugänglich.

Aus dem hinteren Fußteil ragt eine verchromte Säule ungefähr 223 mm hoch hinaus. An dieser Säule ist die Höhenverstellung mit der ringförmigen Aufnahme des Stereokopfes verbunden. Die Höhenverstellung erfolgt mittels Zahnstange. Ritzel und Zahnstange sind korrekt dimensioniert und selbsthemmend. Die Verstellung kann mittels fest verbundener Handräder aus schwarzem Kunststoff mit Metallkern erfolgen. Der gesamte Komplex der Höhenverstellung wird mittels Klemmschraube auf die Stativsäule gehalten. Es fehlt eine Vorrichtung gegen Verdrehen.

Der Stereokopf besteht aus dem Objektivwechsler, den beiden Prismensätzen, zwei Okulartuben und den Okularen mit je einem Weitwinkelokular. Zum Schutz gegen Fremdlicht sind die Okulare mit einer gut geformten Augenmuschel versehen, vermutlich aus Gummi.

Die beiden Optiken haben einen vergrößerungsabhängig unterschiedlichen Arbeitsabstand. Die Glasfläche ist etwas versenkt, rechnet man daher von der Unterkante des Kegels zur Tischoberkante, findet man 47 bzw. 45,5 mm Arbeitsabstand, ein durchschnittlicher Wert.
Die beiden Okulare zeigen nur den Aufdruck der Vergrößerung, 10fach. Angaben über die Sehfeldzahl fehlen. Da hilft nur Ausmessen mit Objektivmikrometer. Das erfreuliche Ergebnis, Sehfeldzahl 20, ein guter Wert. Die Prüfung der Brillenträgertauglichkeit, hier also des Augenabstandes ergibt 15,5 mm. Dieser Wert ist leicht überdurchschnittlich, man findet oft genug nur 14 mm, was nicht jedem Brillenträger behagt.
Die beiden Sehachsen sind naturgemäß gegeneinander verkippt, es muß also in der Achse der Augen zueinander zu systembedingter Unschärfe kommen. Ein Test mit der feinen Auflösung des Objektmikrometers, Teilung 0,01mm bestätigt dies. In der gekippten Achse verliert man in der Randzone die einzelnen Linien aus dem Auge, ohne Nachstellen an der Höhe geht nichts. In der anderen Ebene erkennt man lediglich die spät nachlassende Randschärfe, wechselt man die Okulare gegen teure Modelle, in meinem Fall von Wild, aus, bleibt der Rand wunderschön scharf. der Übeltäter wäre also entlarvt, die Weitwinkelokulare sind im Randbereich nicht so gut.

Soll man ein solches Stereomikroskop gut nennen?
Ist es sein Geld wert?
Muß man nicht mehr Geld für bessere Qualität ausgeben?

Kritikpunkte gibt es genug.
Die Beleuchtung müßte regelbar sein.
Die Beleuchtung müßte gleichzeitig zu betreiben und unabhängig zu regeln sein.
Das würde einen größeren Trafo und ein paar gute Regler erfordern, die man dann auch noch unterbringen müßte. Es würde gehen, aber geschenkt.

Das Stativ ist für einige Anwendungen einfach zu klein. Ein Stativ von Wild ist 8 cm höher, der Ausleger erlaubt noch Gegenstände mit 5 cm mehr Radius zu inspizieren, eine Führung verhindert die Verschwenkung des Stereokopfes um die Stativsäule.

Pluspunkt finden sich aber ebenfalls.
Die Optik ist sehr schön. Die leichte Randunschärfe sei verziehen, da kenne ich auch renomiertere Übeltäter.
Das Stativ ist gut verarbeitet und macht einen langlebigen Eindruck.
Die Höhenverstellung ist einwandfrei selbsthemmend und richtig konstruiert, es gibt Fälle, da kann man die Überbelastung des Antriebes bereits beim ersten Gebrauch spüren, hier nicht.
Ist die Zahnstange zerschlissen, läßt sie sich mühelos tauschen, sie ist als Ersatzteil bei Jülich vorätig.
Das Ritzel ist mittels Madenschraube auf der angeflachten Welle fixiert. Auch hier existiert. Ersatz, ebenso bei den Augenmuscheln und dem Trafo. Was sonst kaputtgeht, muß vom Markt genommen werden, das wären Kipp- und Wippschalter, Okular und Klemmschraube.

Ich habe anläßlich der vorletzten Fotokina in Köln an verschiedenen Ständen diese und ähnliche Stereomikroskope gesehen. Bei genauem Hinsehen erkennt man einige kleine Unterschiede, es gibt also mehrere Quellen für eine Gruppe sehr ähnlicher oder sogar baugleicher Mikroskope, China, Taiwan, Rußland oder Malaysia. Entscheidend für mich war die eletrische Verarbeitung und ob es einen Servicepunkt gäbe. Optische Geräte Jülich bietet für diese Mikroskope einen eigenen Werkstattservice an, damit war dann meine Entscheidung getroffen.

Die Beratung durch Herrn Jülich war sorgfältig, vielleicht etwas zu optiklastig, ich kann aber nur von mir selber reden, eine andere Beratung habe ich nicht erlebt.

Auf die beliebte Frage, "würden Sie dieses Mikroskop noch einmal kaufen", antworte ich mit einem ja.

Alfred Pinnow
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungsbericht BT 30 Stereomikroskop

Alfred Pinnow 5205 11. Juni 2004 23:07

Re: Erfahrungsbericht BT 30 Stereomikroskop

Thomas Odenthal 2603 12. Juni 2004 15:41

Re: Erfahrungsbericht BT 30 Stereomikroskop

Alfred Pinnow 2326 13. Juni 2004 08:15

Re: Erfahrungsbericht BT 30 Stereomikroskop

Hans Berg 2366 09. Juli 2004 14:56

Re: Erfahrungsbericht BT 30 Stereomikroskop

Alfred Pinnow 2388 22. Juli 2004 09:10

Re: Erfahrungsbericht BT 30 Stereomikroskop

Hans Berg 2285 09. August 2004 09:06

Re: Erfahrungsbericht BT 30 Stereomikroskop

Alfred Pinnow 2304 10. August 2004 08:49

Re: Erfahrungsbericht BT 30 Stereomikroskop

Hans Berg 2690 10. Januar 2005 13:04



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