Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Stereolupe Hund SM 22

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

25. August 2002 09:43
Wir reparieren im Auftrag Handys. Dabei ist es ohne optische Hilfsmittel nicht möglich, akkurat zu arbeiten.
Früher haben wir dazu Leuchtlupen mit einem Schwenkarm eingesetzt. Der Nachteil ist aber, daß das Arbeiten mit diesen Leuchtlupen sehr anstrengend ist. Das hat verschiedene Gründe.
Zum einen liegt es daran, daß sich die Raumbeleuchtung in der Lupenoberseite spiegelt.
Zum andern ist der Abstand zwischen Platine und Lupe etwas klein, man sieht die Werkzeuge zu spät.

Mit diesen Problemen und einem Handy fuhr ich nach Bonn zur Firma Jülich.
Dort waren neben einigen Leuchtlupen auch Mikroskope, man nennt sie auch Stereolupen, vorhanden.

Wir probierten einige Zeit herum und dann haben wir eine Lupe von Hund SM 22 bestellt.
Mit einer Vorsatzlinse haben wir einen Vergrößerungsbereich von 5-20 mal. Wir benutzen fast immer nur kleine Vergrößerungen, höchstens bei kniffeligen Sachen mehr als 10mal. Beleuchtet wird mit einer Ringleuchte, die man unten um die Optik herum befestigt. Über ein flexibles Lichtleiterkabel wird Licht von einer kleinen Kaltlichtleuchte, FLQ 85 zugeführt. Manchmal reicht das nicht, dann kann ich mit einem biegsamen Lichtleiter, den man Schwanenhals nennt, ganz gezielt in einem flachen Winkel so beleuchten, wie ich es brauche.

Als Stativ habe ich mich für ein Auslegerstativ entschieden. Das hat den Vorteil, dass es auf der Werkbank nicht so im Weg steht und das man es so einstellen kann, wie man es zum Reparieren braucht.
Das Mikroskop kann eine Videokamera versorgen. Das wird immer wichtiger, weil wir damit zwei Sachen erledigen können.
Wir machen Aufnahmen als Dokument für den Kunden oder manchmal auch für die Versicherung. Wir können in der Lehrlingsausbildung die schlimmsten Dinge vorzeigen.
Dazu habe ich einen PC mit einer Videokarte und zusätzlich einem CD-Brenner. Wenn man denkt, man braucht ein Bild, startet man ein kleines Programm und sieht sofort dass Kamerabild. Dann reguliert man die Helligkeit der Kaltlichtquelle und kann das Bild mit einigen Angaben abspeichern. Die Angaben kann man später mit ausdrucken. Zusätzlich kann man mit Corel draw sich zwei Bilder nebeneinanderlegen oder auch markieren, damit man die kleineren Schäden schneller findet.

Ich hatte mir auch bei Herrn Jülich das Zeiss Stemi 4 DV angeschaut. Die Bilder haben wir auch gefallen und der Preis war natürlich verlockend. Nur haben die Zeissleute eine Lösung zum Aufstecken der Kamera, die man nicht wirklich brauchen kann. Dazu muß man nämlich die Kamera immer wieder statt des Okulares hineinschieben. Da fragt man sich natürlich, wie lange dieses gutgeht. Es gibt dann von Zeiss eine bessere Lösung aber nur für bessere Brieftaschen.

Zum Ausmessen habe ich ein Okular mit interner Skala , 10 mm geteilt auf ein Zehntel gekauft. Dazu braucht man zum Kalibrieren ein Auflichtobjektmikrometer, ein Glasplättchen mit Skala, 1 mm lang, geteilt in hundertstel mm.
Man legt dieses Objektmikrometer unter das Objektiv und zählt im Okular, wieviele Teilstriche unten auf entsprechend viele Teilstriche oben fallen. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Bei genau 10 facher Vergrößerung sollten beide Skalen genau gleich lang sein. Bei 5 facher Vergrößerung entspricht die ganze Länge der Objektmikrometerskala der halben Länge der Okularskala. Damit ist das Mikroskop geeicht und man kann das Objektmikrometer zur Seite legen.
Natürlich muß man dann aufpassen, welcher Vergrößerung man eingestellt hat. Das mag für Bäcker ein Problem sein, aber wir sind den Umgang mit Meß-und Prüfwerkzeugen gewohnt.

Jetzt kann man natürlich noch Bilder des Objektmikrometers im Corel speichern. Damit hat man dann einen Längenmaßstab. Jetzt versteht man dann auch, warum es wichtig ist, zu jeder Aufnahme einige Daten einzutragen. Wir tragen nicht nur Vergrößerung, Datum, Kunde, Mitarbeiter und soweiter ein, sondern auch eine kurze Schadensbeschreibung und den Reparaturaufwand. Das ist nicht Selbstbefriedigung sondern hilft spätestens dann, wenn der Vertreter kommt und ich mit harten Fakten auftreten muß.

Wir haben immer noch zwei Arbeitsplätze mit Leuchtlupen ausgestattet, jetzt aber mit nur 4 Dioptrien, das ist 2mal vergrößert. Die kniffeligen Sachen werden jetzt unter dem Mikroskop gemacht.
Die Anschaffung hat sich gerechnet. Wir liefern schnellere und bessere Arbeit ab, weil der Mitarbeiter nicht so angestrengt wird. Wir beeindrucken unsere Vertreter, die wissen genau, dass bei uns nicht nur geschwätzt wird, sondern dass wir belegen können, was wir sagen. Seitdem hat es keinerlei Abzüge mehr gegeben und wir arbeiten jetzt auf gleicher Augenhöhe zusammen.

Die Beratung und die Betreuung bei Jülich hat mir imponiert. Egal was ich wissen wollte, die kannten das schon und wußten einen Weg. Ich hatte bis dahin auch noch nie von der Firma Hund gehört, aber was die liefern ist robust und durchdacht. Es war aber auch alles viel teurer als ich am Anfang gedacht habe.

Heinz Müller
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Stereolupe Hund SM 22

Heinz Müller 3922 25. August 2002 09:43



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen