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Hund Stereomikroskop, meine Erfahrungen

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Eberhard Schmittinger
19. Oktober 2003 15:34
Zu meinen Aufgaben gehört die Eingangskontrolle von Spritzgußteilen. Die kommen von zwei Zulieferbetrieben und werden bei uns im Haus weiterverarbeitet. Wir prüfen einmal auf Oberflächenfehler, dann wird ein Steg auf Grad geprüft, dann werden einige Aussparrungen untersucht.
Hier kommt ein Stereomikroskop der Firma Hund, Modell SM 22 mit Zoomkopf zum Einsatz.
Wir benutzen die folgende Ausstattung:
Spaltringleuchte mit FLQ85 Kaltlichtquelle
Schwanenhalslichtleiter mit 2 separaten Köpfen
Vorsatzlinse 0,7 fach
Sony CCD-Vieokamera
Hund Meßsoftware.
Die Vorsatzlinse war nötig, weil man sonst die ganze Fläche nicht übersehen kann. Dann wurde festgestellt, höhere Vergrößerungen werden nicht gebraucht und die Vorsatzlinse bleibt eigentlich immer drauf.

Unsere Erfahrungen nach zwei Jahren im Einzelnen.
Die Konstruktion ist sehr stabil, alle Verbindungen und alle Antriebsknöpfe arbeiten ohne mechanisches Spiel. Ein Minuspunkt ist der Fixierhebel für den Haupttrieb, der ein Nachlaufen des Mikroskopkopfes blockieren soll, denn dieser Hebel muß jedem Neuling erklärt werden, er arbeitet gegensinnig und ist daher gewöhnungsbedürftig. Richtigherum eingesetzt, blockiert er aber präzise.
Zum Anpassen an die individuellen Augen, bzw. deren unterschiedliche Sehschärfe wird der normale Benutzer nicht den Dioptrienausgleich sondern die Höhenverstellung des Mikroskopes benutzen. Leider muß dann immer die Kamera nachjustiert werden. Dies ist aber unseren Gästen nicht zu vermitteln, wir haben bisher keine Idee, wie man dieses bedienertypische Mißgeschickt abstellen kann.
Zum Bewerten der spiegelnden Oberfläche setzen wir die Schwanenhalslichtleiter ein. Im seitlichen Licht sind die Schrunde und Schrammen sehr plastisch zu erkennen und mittels beiliegender Testbilder auch sicher zu bewerten.
Wir müssen jedes Werkstück insgesamt dreimal anfassen und drehen. Dazu haben wir eine Vorrichtung entwickelt, die diese Drehbewegungen um zwei Achsen immer reproduzierbar ermöglicht. Jetzt ist es möglich, etwa 15-20 Prüfungen pro Stunde durchzuführen.
Mit der Software und den Testbildern ist ein Ist-Soll Vergleich sehr genau möglich, man sollte aber einen 20" Monitor nehmen und beide Bilder gleichzeitig nebeneinander legen.
Eine echten Abgleich zwischen den Bildern kann man mit der Software aber nicht machen, dass ist auch nicht nötig.
Die Längenmessungen werden mit der Software interaktiv gemacht. Man hat verschiedene Cursor zur Verfügung und klickt entsprechend Anfang und Ende an. Damit dies genau geht, wird die Cursorposition in einem kleinen Sonderfenster vergrößert dargestellt. Diese Vergrößerung kann man einstellen.
Bevor wir das Stereomikroskop in Betrieb genommen haben, haben wir sehr sorgfältig kalibriert. Auf diese Weise wollten wir uns ein Bild über mögliche Verzerrungen machen. Unsere Anforderungen werden bis in den Rand erfüllt. Es wurden aber Verzeichungen festgestellt, weil ja die Stereomikroskope einen V-förmigen Strahlenverlauf haben und deshalb nach innen einen längeren Weg und nach außen einen kürzeren.
Um die Sorgfalt der Mitarbeiter anzuspornen, wird jedes Bild mit Datum und Uhrzeit sofort ausgedruckt und vom Mitarbeiter unterschrieben. Mit dieser Methode der persönlichen Verantwortung haben wir gute Erfahrungen gemacht.
Uns ist bewußt, dass es sich bei dem Stereomikroskop um ein Mittelklassegerät handelt und das es bessere Modelle gibt. Wir mußten aber den Etat einhalten und haben dafür ein geeignetes Mikroskop erhalten.
Schäden sind bisher keine aufgetreten, es kam zu einem Verlust der Kamera, den man aber dem Hersteller nicht vorwerfen kann, die Kamera war nicht sturzfest.

Eberhard Schmittinger
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Hund Stereomikroskop, meine Erfahrungen

Eberhard Schmittinger 3731 19. Oktober 2003 15:34



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