Hallo,
ich konnte einige Tage lang ein Zeiss Discovery V12 ausgiebig testen, das mit einem Achromat 1,0x und einem Achromat 1,5x bestückt werden konnte. Bei niedrigen Vergrößerungen zeigt sich eine deutliche Bildfelbwölbung (Mitte oben), die mit zunehmender Vergröerung aber immer weniger in Erscheinung tritt. Unabhängig von der Vergrößerung zeigt sich (v.a.) beim 1,5x - Achromat aber ein weiteres Phänomen, nämlich dass Winkel von Strukturen, die in die Tiefe gehen, verzerrt werden.
Konkret wirkt beispielsweise ein Würfel (z.B. Salzkorn), bei dem von einer Kante, die im Fokus ist, zwei Flächen nach unten verlaufen, der rechte Winkel zwischen diesen beiden Flächen optisch kleiner als 90 Grad. Der Würfel scheint also in die Tiefe gestreckt.
Dieser visuelle Effekt ist genauso wahrnehmbar, wenn man das 1,5x - Objektiv, das an einem Objektivschlitten S-doc angebracht ist, in Monostellung fährt und nur mit einem Kanal beobachtet.
Es scheint sich tatsächlich um einen visuellen Effekt zu handeln, da auf einem Foto solch eines Würfels, das man aus mehreren Schichtaufnahmen berechnet, der Würfel unverzerrt ist.
Ist dies ein Einstellungs- / Konstruktionsfehler des von mir getesteten speziellen Geräts, handelt es sich um ein Charakteristikum des 1,5x - Achromaten, der beim PlanApo behoben ist oder ist dies ein generelles Problem beim Arbeiten mit Stereomikroskop - Objektiven, die einen kurzen Arbeitsabstand haben?
Über Rückmeldungen würde ich mich freuen,
M. Pröller