Ich habe fast 8 Jahre in Afrika gearbeitet. Als Mikroskop stand mir ein altes Routinemikroskop von Leitz zur Verfügung. Es funktionierte keine 3 Wochen, da war auch die Ersatzbirne kaputt. Die GTZ hat mir dann einen Trafo zum Glätten der Stromschwankungen besorgt, danach wurde es besser. Unser "Labor" war natürlich nicht klimatisiert. Durchschnittstemperaturen um 28°C und eine materialangreifende Luftfeuchtigkeit, Korrosion ist ein wichtiger Punkt, was in Deutschland für die Ewigkeit gebaut wurde, hier gelten andere Zeitmaßstäbe. Ständiges Ärgernis waren die schwergängigen Lamellen im Kondensor und folgerichtig brach irgendwann der Hebel ab, die Aperturblende blieb wie sie zufällig beim Abbrechen war, ziemlich weit offen. Zur Not behilft man sich dann mit dem Kondensortrieb, rauf-runter statt auf-zu.
Auf Antrag bekamen wir dann ein neues Mikroskop von Zeiss, Axiostar. Sie hatten anderes Material für die Lamellen benutzt und ein besser stabilisiertes Licht, zur Sicherheit blieb aber der Trafo zwischengeschaltet. Am Anfang hatten wir etwas Probleme mit dem schwergängigem Kreuztisch. Die Franzosen hatten einen Techniker, der hat sich dann erbarmt und hat den Tisch neu eingestellt. Seitdem ist Ruhe.
Zur Routine reicht normalerweise Hellfeld aus. Wir hatten aber sogar den Kondensor mit Phasenkontrasteinrichtung und Dunkelfeld und dazu noch Fluoreszenz, was aber nicht benutzt wurde. Ich habe mindestens 1x pro Monat alle Laborgeräte gründlich gereinigt und gewissenhaft auf Funktion geprüft. Man glaubt garnicht, was die hohe Luftfeuchtigkeit anrichten kann, die Metallgegenstände sind ständig feucht und man muß sich auf die elektrische Sicheheit verlassen können, dazu kommt noch, dass auf dem Feuchtigkeitsfilm allerlei Unerfreuliches wächst, was nichts auf dem Mikroskop verloren hat.
Klaus Pfeiffer