Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Mikroskopverfahren vs. Mikroskoperfahrung

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

Bernd Sommerfeld
31. Dezember 2005 10:05
Ich habe mir Ihre Arbeiten einmal angesehen. Gratuliere. Nur mit hochwertiger Mikroskopie hat das ja erst einmal nichts zu tun. Wir kennen ähnliches auch von Vogelliebhabern, die manchmal mit grauenhafter Technik zu guten Ergebnissen kommen, also trotz mieser Ausstattung eine ganze Menge erreichen.
Wenn Sie sich ernsthaft mit der Mikroskopie auseinandersetzen wollen, empfehle ich zur Theorie die Mikrofibel von Klaus Henkel. Das ist übrigens durchaus schwierige Kost, zumal wenn Biologen es nicht so mit der Physik haben.
Sollten Sie ernsthaft an der Mikroskopie interessiert sein, dann spielen drei Dinge eine entscheidende Rolle:
-eine präzise Mechanik mit sauberen Führungen.
-eine ordentliche Optik und Beleuchtung, Köhlern ist nicht überholt, sondern auch im Hellfeld für die letzten Prozent Leistung entscheidend.
-eine gründliche und sorgfältige Einarbeitung.

Ich habe beruflich mit Mikroskopen zu tun und werden selbst nach fast 30 Jahren immer noch mit kleinsten Fortschritten belohnt, wenn ich mir die Zeit nehme und sorgfältig bin. Es ist aber zumindest bei uns im Labor ausgeschlossen, diese Sorgfalt an jüngere Kollegen weiterzugeben, die sammeln lieber Mikroskopverfahren statt Mikroskoperfahrung, beides ist wichtig.

Ich finde folgende Mikroskope für ambitionierte Einsteiger interessant.

Zeiss Axiostar plus.
Wählen Sie den 5er Revolver und fangen Sie ruhig mit 3 CP-Achromaten an, die sind nicht schlecht und auch nicht schlecht in der Feldebnung.
Die zwei freien Einschraubplätze im Revolver können Sie bei Bedarf immer noch nachrüsten. Ein Axiostar plus läßt sich ziemlich umfangreich ausbauen und wer so tut, als könnte man ein solches feines Gerät mit Motic, Novex oder Bresser vergleichen, der soll bei Letztgenannten bleiben, für den ist leicht verdauliche Konsumware ausreichend. Aber Sie haben ja Ihre Jugend forscht Beiträge nicht nur zum Angeben hingeschrieben, oder?

Hund Medicus PH.
Etwas einfacher, aber immer noch perfekt zu Köhlern wäre ein Hund Medicus PH. Dieses Mikroskop hat zwar nur Einschraubplätze für 4 Objektive, aber es bietet dem ernsthaftem Einsteiger mit dem PH2 Objektiv auch Gelegenheit für Phako-Untersuchungen. Wir haben einige dieser Modelle als Ausbildungsmikroskope in der Firma und so habe ich auch Herrn Jülich kennengelernt.
Es gibt ein Argument, fast ein Alleinstellungsmerkmal für diese Mikroskope von Hund, nämlich die preiswerte Auflichtmöglichkeiten durch eine Reihe von Auflichtilluminatoren, auch für LED-Fluoreszenz.
Die mitgelieferten Objektive sind bis zu einem Sehfeld von ca.14 gut geebnet, da schneiden sie geringfügig schlechter ab, als die CP von Zeiss, aber immer noch viel besser, als der weitverbreitete Schund, der häufig in den Konsummarken eingeschraubt ist.
Das Stativ von Hund braucht sich keinesfalls hinter den Modellen der großen Vier zu verstecken. Es ist eine ganze Klasse besser als die Einsteigerstative von Olympus und Leica.

Klären Sie die Frage nach qualitativer Polarisation. Einfach ein Filter als Analysator auf ein Okular bring Ihnen überhaupt nichts, wenn Sie auch dokumentieren müssen.
DIC ist oft nur Mode. Unterschätzen Sie nicht den Interpretationsaufwand und die Fallen.
Dunkelfeld bis zum 40er Objektiv kann in einigen Fällen nützlich sein.

Nehmen Sie in JEDEM Fall einen Trinotubus. Wie es dann später weitergeht, ob Schütteltest mit Spiegelreflex, Digitalkamera oder C-Mount ist zuerst einmal egal. Wenn Sie im Physikunterricht aufgepaßt haben, werden Sie wissen, daß die Kameraauflösung spätestens ab 10er Objektiv die Mikroskopauflösung dominiert,
Nach meiner Erfahrung sind die Tuben mit festem Teiler robuster.

Wenn Sie sich für ein gebrauchtes Instrument interessieren, was immer ein Weg ist, bedenken Sie die Folgekosten. Die Gründe für einen Verkauf sind oft, daß die Erstbesitzer die Kosten für eine Generalüberholung scheuen und lieber in ein neues Mikroskop investieren.

Bernd Sommerfeld
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Mikroskop für Botanik und Protozoologie

Sebastian H 2867 24. Dezember 2005 11:06

Re: Mikroskop für Botanik und Protozoologie

Daniel Pfau 1255 24. Dezember 2005 13:48

Re: Mikroskop für Botanik und Protozoologie

Karen Hoffmeister 1153 25. Dezember 2005 12:48

Re: Mikroskop für Botanik und Protozoologie

Mike 1380 27. Dezember 2005 19:48

Mikroskopverfahren vs. Mikroskoperfahrung

Bernd Sommerfeld 1592 31. Dezember 2005 10:05

Re: Mikroskopverfahren vs. Mikroskoperfahrung

Hartmut Peter 1379 01. Januar 2006 08:57

Re: Mikroskop für Botanik und Protozoologie

Ralf Weinreis 1471 31. Dezember 2005 17:01

Re: Mikroskop für Botanik und Protozoologie

Werner Jülich 1179 02. Januar 2006 09:51



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen