Lieber Herr Gummersbach,
bevor wir ein Modell verkaufen, setzen wir dieses einige Zeit selber ein. Dabei stehen uns immer unsere privaten Geräte zum Vergleich zur Verfügung. So kann man dann zur gleichen Zeit am gleichen Ort die gleichen Objekte betrachten und sich ein Bild machen.
Bei Fernrohren sind die nachfolgenden Prüfungen für jedermann nachvollziehbar:
Trennen von Doppelsternen, Beugungsbild am hellen Stern, Störung durch Seitenlicht.
Subjektiver ist die Bestimmung der Grenzgröße und die Erkennbarkeit lichtschwacher Nebel, Details auf Planetenoberflächen, Leichtgängigkeit und Präzision von Auszügen, Justierbarkeit von Sucherfernrohren.
Erfahrungsgemäß sind die Tests am einfachsten, bei denen immer nur 2 Geräte verglichen werden. Bei häufiger verkauften Geräten gibt es auch Rückmeldungen, die natürlich ebenfalls berücksichtigt werden.
In der Werkstatt überprüfen wir mit dem üblichen Kugeltest, die Auflösung und das Beugungsbild. Manchmal machen wir uns die Mühe, den Farblängsfehler zu bestimmen.
Danach sind wir sicher, etwas zu den von uns vertriebenen Optiken sagen zu können.
Bei unseren Aussagen zu Ferngläsern können wir auch auf die internen Tests von Behördenkunden zurückgreifen. Diese werden häufig vor dem Kauf bemustert und entscheiden sich danach für ein bestimmtes Produkt. Meistens werden die Entscheidungskriterien bekannt und wir können überlegen, ob diese auch für uns relevant sind.
Wir testen die Ferngläser immer auf einem Stativ.
Die von uns abgelehnten "Kaufhausprodukte" sind häufig Gast in unserer Werkstatt, weil die "Kaufhauslieferanten" eine etwas sparsame Servicephilosophie haben. Dann nutzen wir oft die Gelegenheit, diese Geräte zu prüfen.
Als vor einiger Zeit Bresser begann seine "Wunderfraunhofer" zu vertreiben und alle Besitzer höchstzufrieden waren, haben wir sowohl den 100er als auch den 120er getestet.
Als Referenzgerät standen ein Vixen GP 102M und ein Lichtenknecker 110 FH zur Verfügung.
Beim Vergleich der 100er ergab sich:
Auflösung mit Kugeltest: Vixen 1,2