Ich weiss auch nicht, warum man für Kinder immer die sog. Einsteigerteleskope empfielt, die sich doch gerade dadurch auszeichnen, dass sie für Kinder völlig daneben sind, weil mechanisch unzulänglich. Ein Grund wird sein, dass die Leute, die sowas empfehlen keine Kinder haben. Ein Kinderteleskop muß erst einmal stabil und robust sein, stabil wegen der Wackelei und robust, weil Kinder nicht immer so vorsichtig sind, wie Erwachsene und darüber hinaus die Tendenz besteht, auch am Teleskop selber auf Entdeckerreise zu gehen, also zu zerlegen. Dann sollte man aber auch die Teile anschliessend wieder zusammensetzen können. So betrachtet kenne ich zur Zeit überhaupt kein Teleskop, das für Kinder unter 10 Jahren geeignet ist. Der Handel verläßt sich darauf, dass die Eltern ausschliesslich nach dem Preis entscheiden und verzichtet auf ein spezielles Angebot.
Ich würde mir ein solches Teleskop etwa so vorstellen:
Stabiles Dreibeinstativ, wie es für das Meade ETX 90 geliefert wird.
Stabile azimutale Montierung mit Feintrieb und biegsamen Wellen.
Einfacher Refraktor 70/700 mit Zenitprisma und 2 Okularen der Brennweiten 25 mm und 10 mm.
Kein Minisucher mit dem man sowieso nichts anfangen kann.
Verzicht auf die idiotische Barlowlinse.
Verzicht auf stärkere Vergrößerungen
Richtige Dokumentation, beschreiben was geht und wie es geht.
Bei guter Qualität dürfte der Preis ruhig bei 150-180 Euro liegen.
Das wäre mein Vorschlag, den ich Herrn Jülich einmal ans Herz legen würde.
Bernd Sommerfeld