Ich habe einmal die Überschrift angepaßt.
Der Vixen 90L ist ein sehr schönes Planetenteleskop. Das konservativ gewählte Öffnungsverhältnis sorgt für ein gut geebnetes Bild und für einen sehr geringen Farbsaum, sodaß auch hohe Vergrößerungen möglich sind. Dass man diese Vergrößerungen dann auch noch ohne extrem kurze Okulare erzielen kann, ist einzusätzlicher Pluspunkt.
Aber!
Zur Mond- und Planetenfotografie, muß man mit längeren Äquivalentbrennweiten arbeiten. Dazu nimmt man in den Strahlengang ein Okular als Projektiv. Das ist bei richtiger Okularauswahl und wenn man es nicht übertreibt, eine gute Lösung, wäre da nicht der riesige Hebel, der am Okularauszug zerrt. Wir reden immerhin über eine Hebellänge von gut 20 cm. Jetzt gilt es abzuwägen, was im Vordergrund steht, das bessere Rauschverhalten oder das halbe Gewicht.
Ich befürchte, hier dominiert das Gewicht, daher mein Vorschlag, die leichtere Kamera zu wählen. Der Auszug ist zwar recht solide, aber irgendwann überfordert man auch solide Auszüge und ich befürchte, dass man dann sein Teleskop zu einem seismisches Gerät umrüstet und dies nur, weil man an der unglücklichsten Stelle mehr Gewicht aufpackt. Da macht doch Scharfstellen so richtig Freude.
Ich kenne leider nicht so genau die Qualität der Livebilder ihrer kleinen Nikon, sonst würde ich empfehlen, die Planetenaufnahmen in diesem Modus zu fahren, denn die Auflösung reicht allemal aus. Anschließend werden die brauchbaren Einzelaufnahmen aufsummiert und das Rauschen ist weg.
Das ist aber kein Grund, auf Aufnahmen mit der großen 700 zu verzichten. Ich könnte mir folgende Kombination vorstellen:
Vixen GP-Kamera mit Teleobjektiv.
Das wäre dann die Möglichkeit, die Fähigkeit der Kamera bei Langzeitbelichtungen auszureizen. Telebrennweiten ab 200 mm sind bereits ausreichend, um einmal die größeren Objekte aufzunehmen. Schaun Sie sich einmal die Aufnahme von Herrn Gerber vom M31 [
www.juelich-bonn.com]
an, das war ein kleines Pentax 75/500.
Aber noch einmal, die Kombination Vixen GP-90L ist für Planetenaufnahmen mit einer sehr schweren Kamera problematisch.
Werner Jülich