Ihr Prototyp mit 110 mm Optik ist mir wohlbekannt. Werner Jülich hat mich seinerseits auch in die Suche nach einer größeren HA-Optik langer Brennweite einbezogen, ich habe aber damals schon abgeraten.
Die Herstellung einer Optik in Kleinstserie ist ausgesprochen teuer und wird in jedem Fall Anlaufkosten verschlingen, die nicht vom Taschengeld zu begleichen sein werden. Kein Optikhersteller wird sich auf einen Teillieferungsvertrag mit einem Neuling einlassen und ich bezweifele sehr.
Also liegen dann einige zehn Optiken im Lager und harren auf Kundschaft.
Natürlich kann man eine solche Optik auch selber fertigen. Auch das haben wir damals diskutiert, es gibt ja genügend Gelegenheiten, auf Auktionen oder in Katalogen die entsprechende Ausrüstung zusammenzukaufen. Ein eher halbherziger Versuch hat ja auch schon stattgefunden und wurde glücklicherweise abgebrochen.
Die Berechnung einer solchen Optik sollte das geringste Problem sein, meine Befürchtung zielt auf die Fertigung, diesen Prozess muß man beherrschen oder man zahlt immenses Lehrgeld.
Ein Fraunhofer mit klassischer Glaswahl ist ein Kompromiß, daß paßt nicht zu Ihrer schönen Ausführung. In einem Beitrag wird auf die verschenkte Auflösung bei kleinen Pixelflächen hingewiesen. Sie weisen selber darauf hin, daß ein leichtes Farbfilter eingesetzt werden muß.
Meines Wissens hat Vixen durch Zufügen einer Petzvalbaugruppe ihren kurzen Zweilinsern aus Standardglas die Bildfeldwölbung ausgetrieben und die Farbfehler außerhalb der Achse erheblich verkleinert. Das Bildfeld ist in Ihrem Fall zu vernachlässigen, aber vielleicht sollte man dennoch einmal einen solchen Weg diskutieren, denn wenn Ihr Ansatz weitere Freunde finden soll, muß er auch zur Chromasie eine befriedigende Antwort geben.
Knapp