Ihre erste Frage kann ich nicht gut beantworten, weil ich mit vergleichbaren Teleskopen keine unmittelbare Erfahrung habe. Ich hoffe, dass ich mit verbesserter Videotechnik noch näher an die Bildqualität herankomme, die mit dem 7"-Refraktor der Münchener Volkssternwarte erzielt wird. Das ist z.Z. meine Referenz. Bilder von dort sind unter www.mondatlas.de zu finden.
Die Volkssternwarte verwendet Stillkameras. Mit der Videotechnik (30 Bilder pro Sekunde) und entsprechender Auswertesoftware hoffe ich, die Auswirkung der Luftunruhe verringern zu können, ähnlich, wie das mit Stillbildern bereits in eindrucksvoller Weise gelingt. Da ist aber noch einiges an Programmierarbeit erforderlich.
An unmittelbaren Vergleichsmöglichkeiten habe ich nur noch meine beiden kleineren Faltrefraktoren mit FH80 f/15 (Meade) bzw. FH110 f/20 (Lichtenknecker), die ich vorher gebaut habe. Der neue FH150 f/20 hebt sich schon deutlich von diesen ab, trotz der Luftunruhe. Man hat eben momentweise spürbar feinere Bilder.
Es gab in den letzten Jahren bereits für den 4-Zöller Kaufanfragen von lokalen Interessenten (Kunden der Fa. Jülich), inzwischen auch für den 6-Zöller. Wenn genügend Interessenten da sind, könnte man vielleicht an die Auflage einer Kleinserie denken. Dann könnte man ggf. auch zu vernünftigen Herstellkosten kommen. Den jetzigen Prototypen habe ich natürlich relativ teuer bezahlt, weil die meisten Teile einzeln bestellt und verzollt werden mussten, und es in einigen Fällen auch gewisse Beschaffungsprobleme gab. Ich erwarte, dass das Instrument aufgrund seiner Leistung sowie im Hinblick auf die vergleichsweise unkomplizierte Handhabung (Transportfähigkeit, schneller Aufbau, keine "Anwärmzeit", Einblick am oberen Ende, dadurch niedrige Montage) und schließlich auch preislich bei Kleinserienfertigung durchaus konkurrenzfähig sein könnte.